Azanian People’s Organisation
Die Azanian People’s Organisation (kurz AZAPO; deutsch etwa Organisation des azanianischen Volkes) ist eine politische Organisation Südafrikas. Sie beruft sich auf die philosophischen Grundsätze von Steve Biko, Onkgopotse Tiro und Vuyelwa Mashalaba, welche während des Black Consciousness Movement (BCM) (etwa: Bewegung für schwarzes Selbstbewusstsein) entstanden. Gegenwärtig ist Mosibudi Mangena Parteivorsitzender (Stand 2009).
Während der Apartheid war die Azanian National Liberation Army (AZANLA) der bewaffnete Flügel der AZAPO.
Die AZAPO wurde 1978 aus drei Organisationen heraus gegründet: der Black People’s Convention (BPC), der South African Students’ Organisation (SASO) und der Black Community Programmes (BCP). Diese gehörten zu einer Gruppe von BCM-Organisationen, die wegen ihrer Teilnahme am bewaffneten Widerstand und am Aufstand in Soweto vom 16. Juni 1976 verboten wurden. Im Oktober 1994 schloss sie sich mit ihrer im Exil agierenden Schwesterorganisation Black Consciousness Movement of Azania (BCMA) zusammen.
Am 21. März 1998 spaltete sich die Socialist Party of Azania (SOPA) von der AZAPO ab.
In den 1980er Jahren war die AZAPO in eine blutige Auseinandersetzung mit der heute dominierenden Partei African National Congress (ANC) verwickelt. Seitdem versucht sich die Organisation auch als politische Partei und gewann bei der Parlamentswahl in Südafrika 2004 einen Sitz im Südafrikanischen Parlament. Diesen Sitz verteidigte sie bei der Parlamentswahl 2009, verlor ihn aber bei den Wahlen 2014, als sie nur noch 0,11 % der Stimmen erhielt.
Drei wichtige Programme der AZAPO sind
- die Stretch the Rand Campaign – zur Unterstützung von „schwarzer“ Wirtschaft
- die Defend Democracy Campaign – zur Abschaffung der Möglichkeit des Floor crossings
- die Save Mumia Abu-Jamal Campaign – zur Befreiung von Mumia Abu-Jamal, eines verurteilten US-amerikanischen Mörders und Black-Panther-Aktivisten