Axiom (Film)
Axiom ist ein Film von Jöns Jönsson, der im Februar 2022 bei der Berlinale seine Premiere feierte und am 30. Juni 2022 in die deutschen Kinos kommen soll.
Film | |
---|---|
Originaltitel | Axiom |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Länge | 108 Minuten |
Stab | |
Regie | Jöns Jönsson |
Drehbuch | Jöns Jönsson |
Produktion | Christian Springer, Letizia Lange |
Kamera | Johannes Louis |
Schnitt | Stefan Oliveira-Pita |
Besetzung | |
|
Handlung
Der redegewandte Julius arbeitet in Köln als Museumswärter, geht offen auf Menschen zu und ist allseits beliebt. Auch den neuen Kollegen Erik aus Niederösterreich lädt er zu einem Segelausflug ein, bei dem auch seine Kollegin Lizi und deren Freund Jonas dabei sein sollen. Er schwärmt von Kindheitserinnerungen an Segeltörns mit dem Boot der Familie und spricht von seiner adeligen Mutter. Er erzählt auch von einem Nachbarn, der Fischdieb sei und seine Beute im Keller in Aquarien halte, und einer Begegnung mit einem Nackten, der die Straße überquert habe, als sei das nichts Besonderes.
Am Parkplatz angekommen, rastet Julius aus, weil niemand eine Schwimmweste dabei hat – er behauptet, alle darauf hingewiesen zu haben, die anderen können sich jedoch nicht erinnern und sind unwillig, weil das Segeln bereits mehrfach von Julius verschoben worden war. Erik recherchiert währenddessen, dass am Hafen ein Geschäft für Segelbedarf ist, und die Gruppe macht sich auf dem Weg zum Wasser. Es wird ein längerer Abstieg durch den Wald mit Rucksäcken und einer Kiste Bier, und die jungen Leute maulen zunehmend, weil Julius nicht näher an der Marina geparkt hat. Da Erik ein Kreuz trägt und sich als Katholik bekennt, entspinnt sich eine Diskussion über Glauben, in deren Verlauf Julius Erik verteidigt. Wer wie Jonas die Evolution als gesetzt annehme, glaube an ein Axiom. Glaube sei entscheidender als Wissen, Wissen könne Glauben nicht ersetzen.
Im Laden dreht Julius das Radio auf dem Tresen laut, tanzt und bricht plötzlich mit epileptisch anmutenden Zuckungen zusammen. Im Krankenhaus kann die Ursache des Anfalls nicht geklärt werden, und Julius fährt mit seiner Mutter nach Hause. Dort bittet er seinen Bruder, ihm zu einem neuen Job zu verhelfen, der bisherige sei ihm zu langweilig. Der Bruder lehnt ab. Die Mutter fragt Julius, ob er seinen Freunden gesagt habe, dass die Familie ein Boot besitze; Julius behauptet, es handle sich um ein Missverständnis und beschwichtigt seine Mutter, die ihm ins Gewissen redet, „damit“ aufzuhören und erwachsen zu werden. Er erzählt ihr von seiner neuen Freundin Marie, die Gesang studiert.
Nach und nach wird deutlich, dass Julius Erlebnisse anderer Menschen als seine eigenen ausgibt und die Beziehungen jeweils sofort beendet, wenn sein Gegenüber die Täuschung bemerkt. In seiner WG mit Melanie und Robert hat er Mietschulden und ist dabei auszuziehen. Als Jonas und Lizi dort auftauchen, um zu fragen, wie es ihm nach dem Anfall am Wochenende gehe, reagiert er sehr abweisend und versucht hartnäckig, das Thema zu wechseln. Schnell verlässt er das Haus. Marie und ihre Eltern lässt er glauben, er habe drogensüchtige Eltern gehabt, die inzwischen verstorben seien. Er sei Architekt und habe einen Auftrag für den Bau des serbischen Konsulats. Bei einer Verabredung mit Maries Freundin in einem Club gibt Marie in Julius' Gegenwart die Geschichte mit dem Nackten auf der Straße vor ihren Freunden zum Besten. Als Erik zur Gruppe stößt und Marie nachfragt, woher sie sich kennen, machen Julius und Erik Ausflüchte und gehen für eine Weile vor die Tür. Dort bedankt Erik sich dafür, dass Julius ihn bei dem Ausflug verteidigt habe, erzählt ihm die Geschichte seiner Hinwendung zum Glauben und schenkt ihm das Kreuz, das für ihn einen hohen emotionalen Wert besitzt.
Zu Hause fragt Julius Marie, warum sie die Geschichte mit dem Nackten erzählt habe. Sie antwortet, sie habe das selbst vor zwei Wochen erlebt und Julius davon berichtet. Daraufhin verlässt Julius unter einem Vorwand das Haus und schließt sich einer Gruppe Feiernder an. Er trägt Eriks Kreuz, und in der letzten Einstellung wird deutlich, dass er sich selbst Eriks sehr persönliche Geschichte angeeignet hat.[1][2]
Produktion
Regie führte Jöns Jönsson. Das Drehbuch für Axiom entwickelte er im Rahmen von Berlinale Talents.[3]
Moritz von Treuenfels spielt in der Hauptrolle Julius. Zejhun Demirov, Max Themak und Ines Marie Westernströer seine Freunde und Arbeitskollegen im Museum Savo, Jonas und Lizi. Der österreichische Schauspieler Thomas Schubert spielt den neu hinzugekommenen Erik. Petra Welteroth spielt Julius' Mutter Hannelore.
Der Film erhielt vom Deutschen Filmförderfonds eine Produktionsförderung in Höhe vo 273.000 Euro und von der Film- und Medienstiftung NRW in Höhe von 300.000 Euro nebst weiteren 70.000 Euro.[2]
Die Dreharbeiten fanden im September und Oktober 2020 statt.[1]
Die Premiere erfolgte am 15. Februar 2022 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin, wo Axiom in der Sektion Encounters gezeigt wird.[4] Im Vorfeld sicherte sich The Playmaker die internationalen Vertriebsrechte für den Film.[5] Ein erster Trailer wurde ebenfalls wenige Tage vor der Premiere vorgestellt.[6] Der Kinostart in Deutschland ist am 30. Juni 2022 geplant.[7]
Auszeichnungen
Axiom wurde Ende Februar 2022 in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis aufgenommen.[8]
Internationale Filmfestspiele Berlin 2022
- Nominierung im Encounters-Wettbewerb[9]
Weblinks
- Axiom in der Internet Movie Database (englisch)
- Axiom bei crew united
- Axiom im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin
- Axiom – Clip der Internationalen Filmfestspiele Berlin bei YouTube (Video)
Einzelnachweise
- Axiom. In: wefadetogrey.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
- Axiom. In: filmstiftung.de. Abgerufen am 20. Januar 2022.
- Axiom. In: berlinale-talents.de. Abgerufen am 19. Januar 2022.
- Axiom. In: berlinale.de. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Leo Barraclough: Berlinale Contender 'Axiom' Picked Up By The Playmaker Munich. In: Variety, 26. Januar 2022.
- https://cineuropa.org/en/newsdetail/421453/
- http://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm
- Barbara Schuster: Deutscher Filmpreis 2022: 46 Titel in der Vorauswahl. In: Blickpunkt:Film, 28. Februar 2022.
- Programmpräsentation 19.01.2022. In: berlinale.de. Abgerufen am 19. Januar 2022. (PDF)