Axel Kutsch
Axel Kutsch (* 16. Mai 1945 in Bad Salzungen) ist ein deutscher Schriftsteller und Herausgeber.
Leben
Axel Kutsch verbrachte Kindheit und Jugend in Stolberg/Rhld. und Aachen. Nach einem zweijährigen Redaktionsvolontariat war er von 1971 bis 1999 als Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen tätig. Seit 1983 veröffentlicht er Gedichtbände und ediert Anthologien zeitgenössischer Lyrik im deutschen Sprachraum, zuletzt Versnetze_13 (Verlag Ralf Liebe 2020). Für das Magazin Das Gedicht verfasste er in den neunziger Jahren Rezensionen von Lyrikbänden.
Gedichte von Kutsch wurden im Rundfunk (BR, DW, DLF, NDR, SWR, WDR), in deutschsprachigen Literaturzeitschriften[1], Schulbüchern und Anthologien (Artemis & Winkler/Patmos, Aufbau-Verlag, Beltz & Gelberg, dtv, DVA, Luchterhand, Reclam, Schöningh, S. Fischer) sowie in Australien, Belgien, Frankreich, Kanada, Rumänien, den USA und im Iran veröffentlicht.[2]
Nach der frühen zeit- und gesellschaftskritischen Lyrik wurden die Gedichte von Axel Kutsch in den 1990er Jahren zunehmend spielerischer und ironischer: „Er setzt auf jenen heiteren, aber darum nicht weniger tiefen Unernst, den erlauchte Vorgänger wie Christian Morgenstern oder Joachim Ringelnatz gepflegt haben.“[3] Der Kölner Stadt-Anzeiger resümiert: „Hinter all den Späßen, Verwandlungen, Tricks oder auch Kalauern steckt der Gedanke, dass Gedichte etwas Gemachtes sind [...] Kutsch als Kauz, der den Witz leichthin auf die Versfüße stellt.“[4]
Axel Kutsch lebt in Bergheim/Erft.
Werke (Auswahl)
Gedichtbände
- Versflug (2015).
- Stille Nacht nur bis acht (2006).
- Ikarus fährt Omnibus (2005).
- Fegefeuer, Flamme sieben – mit Graphiken von Karl-Friedrich Hacker (2005).
- Wortbruch – mit Illustrationen von Franz Peters (1999).
- Einsturzgefahr (1997).
- Zerbissenes Lied (1994).
- Stakkato (1992).
- In den Räumen der Nacht – mit Fotografien von Rüdiger Axel Westphal (1989).
- Aus einem deutschen Dorf und andere Gedichte (1986).
Anthologien
- Hiltrud Herbst und Anton G. Leitner (Hrsg.), Weltpost ins Nichtall. Poeten erinnern an August Stramm (2015).
- Jürgen Nendza und Hajo Steinert (Hrsg.), Stadtlandfluss (2014).
- Ali Ghazanfari (Hrsg.), Deutsche Lyrik von den Anfängen bis zur Gegenwart, deutsch/persisch (2014).
- Rainer Stolz und Udo Wenzel (Hrsg.), Haiku hier und heute (2012).
- Anton G. Leitner (Hrsg.), Gedichte für Zeitgenossen. Lyrik aus 50 Jahren (2011).
- Christoph Buchwald und Uljana Wolf (Hrsg.), Jahrbuch der Lyrik (2009).
- Karl Otto Conrady (Hrsg.), Der Große Conrady. Das Buch deutscher Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (2008).
- Christoph Buchwald und Ulf Stolterfoht (Hrsg.), Jahrbuch der Lyrik (2008).
- Shafiq Naz (Hrsg.), Der deutsche Lyrikkalender. Jeder Tag ein Gedicht (2008–2013).
- Karl Otto Conrady (Hrsg.), In höchsten Höhen (2005).
- Theo Breuer (Hrsg.), NordWestSüdOst. Gedichte von Zeitgenossen (2003).
- Hugo Dittberner (Hrsg.): Kurze Weile. Gedichte in wenigen Zeilen (2003).
Herausgabe
- Der Amme. Poet. Frühe Verse u. Tagebuchaufzeichnungen von Achim Amme (2020).
- Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart (2008–2020).
- An Deutschland gedacht. Lyrik zur Lage des Landes (2009).
- Spurensicherung. Justiz- und Kriminalgedichte – mit Amir Shaheen – (2005).
- Zeit. Wort (2003).
- Städte. Verse. Deutschsprachige Großstadtlyrik der Gegenwart (2002).
- Blitzlicht. Deutschsprachige Kurzlyrik aus 1100 Jahren (2001).
- Der parodierte Goethe (1999).
- Reißt die Kreuze aus der Erden! Lyrik in den Zeiten der Revolution von 1848 (1998).
- Jahrhundertwende. Deutschsprachige Gedichte der Gegenwart (1996).
- Der Mond ist aufgegangen. Deutschsprachige Gedichte mit Mond vom Barock bis zur Gegenwart (1995).
- Zacken im Gemüt. Lyrik der 90er Jahre (1994).
- Wortnetze I–III (1989–91).
- Ortsangaben (1987).
- Keine Zeit für Lyrik? (1983).
Literatur
- Killy Literaturlexikon: Band 7 (Kräm – Marp), de Gruyter, Berlin 2010.
- Kürschners Deutscher Literatur-Kalender, Saur, München 2012.
- Guido Ernst: Gedichte über Gedichte und nichts zwischen den Zeilen? Zur deutschen Metalyrik des 21. Jahrhunderts. Gedichte von Kurt Drawert, Nora-Eugenie Gomringer und Axel Kutsch. In: Gert Reifarth (Hrsg.): Das Innerste von außen, S. 30–44,Königshausen & Neumann, Würzburg 2007.
- Theo Breuer: Der Lyriker und Herausgeber Axel Kutsch. In: Aus dem Hinterland. Lyrik nach 2000, Edition YE, Sistig/Eifel 2005.
- Das Kölner Autorenlexikon 1750–2000, zweiter Band 1900–2000, Emons, Köln 2002.
- Franz Norbert Mennemeier: Rheinische Lyrik der 90er Jahre. In: Neues Rheinland, Köln 2000.
- Theo Breuer: Axel Kutsch – Orte. Ansichten und Einsturzgefahr. In: Ohne Punkt & Komma. Lyrik in den 90er Jahren, Wolkenstein, Köln 1999.
- Jochen Arlt: Vor der Haustür präsent sein. In: Kölner Stadtgespräche II, 192 Seiten, Horlemann, Unkel 1994.
- Literatur-Atlas NRW, Volksblatt-Verlag, Köln 1992.
Weblinks
Einzelnachweise
- Faltblatt, Freibord, Das Gedicht, Matrix, Muschelhaufen, Signum u. v. a.
- Odeur de feu / Geruch von Feuer. 17 poètes d'Allemagne / 17 deutsche Dichterinnen und Dichter, ins Französische übersetzt und herausgegeben von Rüdiger Fischer, Écrits des Forges, Québec (Kanada) 2008.
- Ringelnatz-Enkel parodiert moderne Dichter - Axel Kutsch verfasste satirische Gedichte, Ostsee-Zeitung vom 15. Januar 2000 über Wortbruch.
- Stets den Versen auf den Fersen - Gedichtbände von Amir Shaheen, Axel Kutsch, Ulrike Draesner, Kölner Stadt-Anzeiger vom 30. Juli 2005 über Ikarus fährt Omnibus.