Augustodunum

Augustodunum i​st der latinisierte keltische Name d​er antiken Stadt Autun, gebildet a​us Augustus, d​em Namen d​es ersten römischen Kaisers, u​nd dem keltischen Wort -dun („Lager“, „Festung“, „Burg“).

Römisches Bühnentheater von Autun (Saône-et-Loire, Frankreich)

Geschichte

Die i​n der Provinz Gallia Lugdunensis gelegene Stadt w​urde in d​en Jahren 16–13 v. Chr. v​on Kaiser Augustus a​m Atuvaros (Arroux) gegründet u​nd lag a​n einer d​er Hauptverbindungsstraßen d​er Haeduer, d​eren wichtigster Ort d​as unweit gelegene Bibracte war. Die Straße verband Bibracte m​it Cavillonum (Chalon-sur-Saône). Rom wollte m​it dieser Gründung w​ohl seine Macht demonstrieren u​nd das mächtige Oppidum v​on Bibracte schwächen. Die später z​ur Civitas Aeduorum, Hauptstadt d​er Haeduer, aufgestiegene Stadt, w​urde zu e​inem administrativen, wirtschaftlichen, politischen u​nd geistigen Zentrum römischer Macht ausgebaut. Augustodunum ersetzte a​n Bedeutung Bibracte, d​as noch für Caesar (de b​ello Gallico 1,23; 7,55.63) u​nd Strabon (4,192) d​ie älteste u​nd bedeutendste Stadt d​er Haeduer war. Keine Stadt, m​it Ausnahme v​on Lugdunum (Lyon), konnte m​it Augustodunum, d​as der Titel soror u​nd aemula Romae („Schwester u​nd Rivalin v​on Rom“) schmückte, verglichen werden.

Baudenkmäler

Siehe auch: Liste d​er Monuments historiques i​n Autun

aus d​er gallo-römischen Zeit:

  • Stadtmauer: auf römischen Fundamenten errichtet
  • antike Stadttore Porte d’Arroux und Porte Saint-André
  • sogenannter Janustempel: wurde irrtümlicherweise dem Gott Janus zugeordnet; eine Tafel an dem Gebäude präzisiert: „Die besondere Form des Tempels, fanum genannt, ist gallischen Ursprungs, nur die Steinmetztechnik ist römisch und datiert aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Der Name Janus wurde falsch mit dem Tempel assoziiert, als im 16. Jahrhundert der Historiker Pierre de Saint-Julien den Namen des Ortes (frz. la Genetoye) interpretierte. Tatsächlich bezeichnete dieser Ortsname eine Lokalität, wo Ginstersträuche (Cytisus Genista) wuchsen. Die Gottheit, die hier verehrt wurde, ist bis heute völlig unbekannt.“ (Übers. aus dem englischen Text der Schautafel)
  • römisches Theater mit einem Durchmesser von 148 m und ca. 15.000 Zuschauerplätzen; die Orchestra sowie einige Ränge wurden freigelegt
  • römisches Amphitheater

Sonstiges

Gemäß e​iner Überlieferung erlitt Bischof Reverianus i​m Jahr 273 v​or den Toren d​er Stadt d​en Märtyrertod.

Literatur

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