Auguste Cornelius
Charlotte Auguste Sophie Agnes Cornelius (* 17. Juli 1826 in Darmstadt;[1] † 1. Dezember 1890 in Berlin[2]) war eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
Auguste Cornelius war die Tochter des Schauspielerehepaars Carl (1793–1843) und Friederike Cornelius, geb. Schwadtke (1789–1867). Der Historiker Carl Adolf Cornelius (1819–1903) und der Komponist Peter Cornelius (1824–1874) waren ihre Brüder.
Cornelius verbrachte ihre Kindheit in Darmstadt, ihre Schulzeit in Wiesbaden und Mainz. Seit ihrer Kindheit war es ihr Wunsch, Sängerin zu werden. Da sie auch Talent dazu bewies, wurde sie besonders von Giacomo Meyerbeer gefördert. Dieser hatte ihr bereits ein Stipendium von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen vermittelt, als sie schwer erkrankte. Durch ein lang anhaltendes Fieber verlor sie die Kraft zu singen und musste den von ihr angestrebten Beruf der Sängerin aufgeben.
Um sich dennoch künstlerisch zu äußern, verlegte sich Cornelius aufs Schreiben und debütierte 1865. Vieles veröffentlichte Cornelius unter dem Pseudonym Paul Dido. Von 1865 bis 1877 schrieb sie Dramen, 1884 veröffentlichte sie einen Gedichtband, von 1885 bis zu ihrem Tode schrieb sie Kinder- und Jugendbücher. Bekannt wurde sie außerdem durch ihre Übersetzungen von Molières Werken ins Deutsche.
Ab 1878 lebte Auguste Cornelius in Charlottenburg. 1890 starb sie 64-jährig in ihrer dortigen Wohnung. Sie war unverheiratet.[2]
Schriften (Auswahl)
- Eine blinde Frau. Lustspiel (Berlin 1865)
- Die erkannten Götter (1867)
- König und Dichter (1868)
- Platen in Venedig (1869)
- Lose Blätter. Gedichte (1885)
- Struwwelpeter oder lustige Geschichten für Kinder von 3-6 Jahren (Wesel 1887)
- Schnatterkäthchen und anderes. Lehrreichte Geschichten für Mädchen (1911)
Literatur
- Wilhelm Kosch u. a. (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. Band 2, Francke, Bern 1969, S. 765.
- Susanne Kord: Ein Blick hinter die Kulissen. Deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart 1992, ISBN 3-476-00835-5, S. 254–255, 347–349.
- Cornelius, Auguste. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarb. und erweiterte Auflage. Band 2: Brann–Einslin. De Gruyter / K. G. Saur, Berlin / Boston / München 2005, ISBN 3-11-094656-4, S. 410.
Weblinks
Anmerkungen
- Lebensdaten nach Susanne Kord: Ein Blick hinter die Kulissen. Deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und 19. Jahrhundert.
- Sterbeurkunde Nr. 1581 vom 1. Dezember 1890, Standesamt Charlottenburg. In: ancestry.de. Abgerufen am 14. März 2021 (kostenpflichtig).