August Lewald
Johann Karl August Lewald (* 14. Oktober 1792 in Königsberg; † 10. März 1871 in Baden-Baden) war ein deutscher Schriftsteller und Publizist. Er veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Hans Kindermann, Kurt Walder und Tobias Sonnabend.[1]
Leben
Lewald sollte nach Willen seiner Eltern Kaufmann werden. Mit 21 Jahren kam Lewald als Sekretär ins zaristische Hauptquartier, war während der Befreiungskriege 1813 bis 1815 im Stab tätig und zog mit der Truppe des Generals von Rosen nach Frankreich. Ab 1818 wirkte er an den Bühnen von Brünn und München als Schauspieler. 1824 engagierte man Lewald als Intendant an das Nürnberger Theater. Weitere Stationen waren Bamberg, Hamburg, Paris und München. Von dort aus holte man Lewald 1834 nach Stuttgart, wo er sich niederließ und 1835 die Zeitschrift Europa gründete, die er bis 1846 herausgab. Mit Heinrich Heine verband ihn seit 1827 eine Freundschaft, ebenso mit Karl von Holtei und Karl Schall, die er nach 1815 in Breslau kennengelernt hatte.
In Stuttgart verkehrte er viel mit den beiden Schauspielern Moritz Rott und Karl Seydelmann sowie mit Karl Gutzkow, der später Mitarbeiter der Europa wurde. Lewald bemühte sich um eine Reform des deutschen Theaters. Von 1849 bis 1862 war er Regisseur am Stuttgarter Hoftheater. 1852 konvertierte er in München von der evangelischen Kirche, welcher er seit seiner Konversion vom Judentum zum Christentum 1812 angehört hatte, zur römisch-katholischen Kirche.
Seine letzten Werke sind stark vom Ultramontanismus geprägt, sein Theaterroman (1841) trägt autobiographische Züge. Lewalds autobiographische Schriften sind für das Verständnis des Theaters, des politisch-kulturellen und literarischen Lebens in Biedermeier und Vormärz wichtige Quellenwerke.
August Lewald war ein Vetter des Vaters von Fanny Lewald.
Werke
- Die Prima Donna in Hamburg. Besungen von dem Dichter Tobias Sonnabend, 2 Hefte. 1830
- Der Vatersegen. Drama in einem Act, 1822[2]
- Gorgona. Bilder aus dem französischen Mittelalter, 1833
- Panorama von München, 1835
- Allgemeine Theaterrevue, 1835–1837
- Europa. Chronik der gebildeten Welt, 1835–1846
- Aquarelle aus dem Leben, 4 Bde., 1836/37
- Neue Aquarelle aus dem Leben, 2 Bde., 1840
- Aus dem Leben Friedrichs des Großen 1. Teil: Katte. 2. Teil: Rheinsberg. Stuttgart 1840+1841. 2 Bde.
- Theaterroman, 5 Bde., 1841
- Gesammelte Schriften, 12 Bde., 1844/45 (auch unter dem Titel Ein Menschenleben)
Literatur
- Lewald, August. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 15: Kura–Lewa. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-22695-3, S. 356–381.
Weblinks
- Literatur von und über August Lewald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über August Lewald in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Rolf Selbmann: Lewald, August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 408 f. (Digitalisat).
- Manuskripte und Briefe Lewalds in Bibliotheken und Archiven
- Nachruf von Karl Gutzkow auf August Lewald 1871
Einzelnachweise
- Eintrag im Personenlexikon der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (Memento des Originals vom 21. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- In: Almanach Dramatischer Spiele zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande. Acht und zwanzigster Jahrgang. Hamburg: Hoffmann und Campe 1830, S. 277–338 (Digitalisat)