August Blaesi
August Blaesi (* 1. Dezember 1903 in Stans; † 29. August 1979 in Luzern) war ein Schweizer Bildhauer. Sein Werk umfasst Bildnisbüsten, Kunst am Bau und Denkmäler.
Leben und Werk
August Blaesi war ein Sohn des Josef und der Franziska, geborene Lussi. In einem Grabsteingeschäft in Luzern und später in Sursee bei Paul Amlehn absolvierte er eine Bildhauerlehre. Von 1920 bis 1923 lebte er in Berlin und arbeitete im Atelier von Fritz Huf. Nebenbei studierte er an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst bei Walter Reger und kam mit Ernesto de Fiori und Hermann Haller in Kontakt. Blaesi schuf in dieser Zeit zahlreiche Frauenköpfe, die sich trotz physiognomischer Unterschiede gleichen. So zeichnen sich diese durch mandelförmige Augen, gerade Nasen, Hochsteckfrisuren und lange elegante Hälse aus. Zudem schuf Blaesi weibliche Akte, denen von den 1920er- bis in die 1940er-Jahre ein ähnlicher Körperbau von statuarischer Ruhe eigen ist. Seine Werke stellte er u. a. in der Berliner Galerie von Alfred Flechtheim aus.
Wieder in Stans arbeitete Blaesi in seinem eigenen Atelier und absolvierte den obligatorischen Aktivdienst während des Ersten Weltkriegs. Von 1925 bis 1935 lebte und arbeitete er in Paris. Zudem belegte er an der Académie de la Grande Chaumière Aktkurse. An der Schule traf er u. a. Eduard Spörri, Max Hunziker und Max Gubler. Als Mitglied des Salon d’Automne konnte er 1927 und 1930 im Salon des Indépendants seine Werke ausstellen. Zudem stellte er 1933 an der Kunsthauseröffnung Luzern, 1936 an der 19. Schweizerischen Kunstausstellung im Kunstmuseum Bern, von 1940 bis 1944 im Luzernerhof in Luzern, in der Kunsthalle Basel sowie 1957 in der Ausstellung Moderne Kunst der Innerschweiz in Luzern seine Werke aus.
Als Blaesi der Preis und die Zusage für die Ausführung der Evangelistengruppe für die neue Kirche St. Karl erhielt, zog er nach Luzern. 1935 heiratete er die aus Berlin stammende Yvonne, geborene Kirchner. Zwei Jahre später kam ihre Tochter Ursula zur Welt. Im Jahre 1938 zog die Familie nach Luzern, wo sie das von Albert Zeyer gebaute Atelierhaus bezogen.[1] In Luzern schuf er u. a. auch ein Relief über dem Eingang der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
Blaesi erhielt 1930, 1931 und 1932 ein Eidgenössisches Kunststipendium. 1957 erhielt er den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern und 1977 den Johann-Melchior-Wyrsch-Preis der Schindler-Kulturstiftung in Stans.[2][3]
Werke (Auswahl)
1933: Denkmal für Melchior Paul von Deschwanden in den Gärten der Nidwaldner Kantonalbank in Stans
1934: Vier Evangelisten, Hauptportal der St. Karli Kirche (Luzern) in Luzern
1939: Keramikrelief für die Schweizerische Landesaustellung in Zürich
1941: Fliegerdenkmal zum Gedenken an den Flugunfall an den Muotathaler Heubergen in Muotathal
1944: Kreuzwegstationen für die Kirche Maria Lourdes in Seebach
1947: Kreuzwegstationen und zwei Reliefs für die Pfarrkirche St. Mauritius in Dornach
1949: Kreuzwegstationen für die Kirche Würenlos
1962: Kreuzwegstationen für die Kirche Obbürgen
1977: Kreuzwegstationen für die Kirche Ballwil
- 1940, Relief. Pfarrkirche St. Mauritius, Dornach
- 1941, Denkmal für Melchior Paul von Deschwanden, Stans.
- 1941, Fliegerdenkmal in Muotathal
- 1944, Kreuzwegstationen. Maria Lourdes (Zürich-Seebach)
- 1948, Gedenkfünfliber
- 1950, Relief für die Zentral- und Hochschulbibliothek, Luzern
Literatur
- Moritz Raeber: Wege und Werke des Bildhauers August Blaesi 1903–1979. Paul von Matt AG, Stans 1993, ISBN 3952004162
Weblinks
- Blaesi, August. In: Sikart (Stand: 2020), abgerufen am 3. August 2021.
- Blaesi, August In: Deutsche Biographie
- August Blaesi In: WorldCat
Einzelnachweise
- Atelierhaus August Blaesi. In: Kunst und Architektur in der Schweiz, Bd. 53, 2002, S. 51–52, abgerufen am 5. August 2021.
- Karoliina Elmer: August Blaesi. In: Kunstmuseum Luzern, Sammlung online, abgerufen am 3. August 2021.
- August Blaesi In: Hirschmatt-Neustadt, abgerufen am 3. August. 2021.