Aug. Laukhuff
Die Aug. Laukhuff GmbH & Co. KG mit Sitz in Weikersheim war der weltweit größte Lieferant für Orgelteile.[1][2]
Aug. Laukhuff GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1823 |
Auflösung | 2021 |
Auflösungsgrund | Insolvenz |
Sitz | Weikersheim, Deutschland |
Leitung | Tobias Schröter (Geschäftsführer), Alexander Laukhuff (Geschäftsführer) |
Mitarbeiterzahl | ca. 160 (2019) |
Branche | Musikinstrumentenbau |
Website | laukhuff.de |
Geschichte
Der Unternehmensgründer Martin Andreas Laukhuff lernte bei dem Orgelbauer Johann Eberhard Walcker, arbeitete dann mit dessen Sohn Eberhard Friedrich Walcker zusammen und gründete schließlich 1823 seine eigene Orgelbau-Werkstatt. Seine drei Söhne August, Andreas und Adolf Laukhuff führten das Geschäft weiter, wobei August die Spezialisierung auf Orgelteile, Andreas die kaufmännische und Adolf die künstlerische Seite zuzuordnen ist. Im 19. Jahrhundert gelang es, internationale Geschäftsverbindungen zu knüpfen. Andreas Laukhuff katalogisierte und standardisierte alle notwendigen Teile einer Orgel, woraufhin ihm der Titel des Kommerzienrats verliehen wurde. Bis heute stellt der von Laukhuff herausgegebene Katalog im Orgelbau den Standard dar.
Otto und Wilhelm Laukhuff, Söhne des Andreas Laukhuff, bewältigten den Wiederaufbau des 1945 zerstörten Unternehmens. Die Söhne von Otto und Wilhelm Laukhuff, Hans-Erich († 2012) und Peter, führten das Unternehmen bis 2011.
2012–2017 übernahm Magnus Windelen die Geschäftsführung der Aug. Laukhuff GmbH & Co. KG. – seit Oktober 2017 führen die Neffen von Hans-Erich und Peter Laukhuff, Tobias Schröter und Alexander Laukhuff, das Familienunternehmen.
Im April 2014 beantragte die Aug. Laukhuff GmbH & Co. KG beim Amtsgericht Amtsgericht Crailsheim Insolvenz in Eigenverwaltung. Damit konnte das Unternehmen saniert werden und wurde am 20. November 2014 aus dem Insolvenzverfahren entlassen.[3][4]
2017 erweiterte die Aug. Laukhuff GmbH & Co. KG ihre Klaviaturenherstellung im Klavier- und Flügelbereich durch die Übernahme der Piano- und Flügelklaviaturenherstellung des Unternehmens Otto Heuss.[5]
Im Frühjahr 2021 stellte sich das Unternehmen einem Schutzschirmverfahren; ein Investor wurde erfolglos gesucht, weshalb die Geschäftstätigkeiten per 30. Juni 2021 eingestellt wurden.[6]
Besonderes
Im Orgelsaal von Aug. Laukhuff steht eine der wenigen verbliebenen Kinoorgeln. Es handelt sich hierbei um eine Möller-Orgel, die wiederaufgebaut wurde.
Literatur
- Laukhuff, Orgelbauerfamilie in Weikersheim. In: Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2, S. 228f.
- Christoph Keggenhoff: Laukhuff. In: Douglas E. Bush, Richard Kassel: The Organ: An Encyclopedia. Routledge, 2006, ISBN 978-0-415-94174-7, S. 299
- Burkhart Goethe: Verlust für den Orgelbau weltweit. Firma Laukhuff in Weikersheim schloss für immer ihre Tore. In: Württembergische Blätter für Kirchenmusik, ISSN 0177-6487, 88. Jg. 2021, Heft 5, S. 4–8
Weblinks
- Website des Unternehmens auf laukhuff.de
Einzelnachweise
- Bundesverband Klavier e.V. auf pianos.de (Aufgerufen am 1. April 2014)
- Den richtigen Ton am Weltmarkt getroffen auf welt.de (Aufgerufen am 1. April 2014)
- Traditionsunternehmen Laukhuff strebt Sanierung an. In: swr.de. 28. April 2014, abgerufen am 29. April 2014.
- Aug. Laukhuff GmbH & Co. KG. In: Insolvenzportal.de. 27. Januar 2015, abgerufen am 27. Januar 2015.
- Laukhuff übernimmt Piano- und Flügelklaviaturfertigung von Otto Heuss Klaviaturen GmbH. In: das-musikinstrument.de. 12. Januar 2017, abgerufen am 17. März 2020.
- Der weltgrößte Hersteller von Orgelteilen schließt nach 198 Jahren. Presseerklärung, auf der Unternehmenswebsite abgerufen am 9. Juni 2021.