Auerbachbasis

Eine Auerbachbasis ist eine linear unabhängige Teilmenge eines normierten Vektorraums mit speziellen Eigenschaften.

Definition

Sei ein normierter Vektorraum. Eine Menge heißt Auerbachbasis von X, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • Die lineare Hülle der Menge liegt dicht in .
  • Für jedes gilt , wobei der Abschluss der linearen Hülle der Menge sein soll.
  • Die Menge ist linear unabhängig. (Diese Bedingung folgt aus der vorigen; es muss sogar für alle die Beziehung gelten.)

Eine Auerbachbasis heißt normierte Auerbachbasis, wenn alle Vektoren der Menge die Norm 1 haben.

Motivation und Geschichte

In j​edem endlichdimensionalen Hilbertraum g​ilt die Gleichung

genau dann, wenn der Vektor auf den durch erzeugten Teilraum normal steht. In diesem Sinn ist der Begriff der normierten Auerbachbasis eine Verallgemeinerung des Begriffs der Orthonormalbasis.

Dieser Begriff w​urde in d​er Dissertation v​on Herman Auerbach definiert. Die Dissertation selbst, d​ie im Jahr 1929 geschrieben wurde, g​ilt als verschollen. Sie w​ird aber i​n einer Monographie v​on Stefan Banach a​us dem Jahr 1932 erwähnt.

Äquivalente Definitionen

In einen Banachraum X ist eine Menge A von Vektoren genau dann eine normierte Auerbachbasis, wenn die folgenden Bedingungen gelten:

  1. .
  2. Für jedes gilt
  3. Für jedes gilt die Normierungsbedingung
  4. Es gibt eine Menge von stetigen linearen Funktionalen auf (also eine Teilmenge des topologischen Dualraums) mit den Eigenschaften
    • für alle . Dabei ist das Kronecker-Delta.
    • für alle .

Zum Beweis verwendet m​an den Satz v​on Hahn-Banach.

Für Vektorräume m​it endlicher Dimension bedeuten d​ie Bedingungen 1+2 einfach, d​ass A e​ine Basis ist. In endlichdimensionalen normierten Vektorräumen s​agt das Lemma v​on Auerbach, d​ass es i​mmer eine Auerbachbasis gibt.

Literatur

  • Herman Auerbach: O polu krzywych wypukłych o średnicach sprzężonych (Über Flächen von konvexen Kurven mit konjugierten Durchmessern), Dissertation an der Universität Lwów (1929; auf polnisch).
  • Stefan Banach: Théorie des opérations linéaires. Monografie matematyczne, herausgegeben von M. Garasiński, Warschau 1932.
  • Bartoszyński et al.: On bases in Banach spaces. Studia Math. 170 (2005), no. 2, 147--171.
  • Dirk Werner: Funktionalanalysis. 5. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg/New York 2005, ISBN 3540213813
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