Außenläufer
Ein Außenläufer ist eine Bauform von rotierender elektrischer Maschine, bei der sich der ruhende Teil (Stator) der Maschine in ihrem Innern befindet und vom bewegten Teil (Rotor, „Läufer“) umschlossen ist. Die Maschine kann je nach Betriebspunkt und Ausführung als elektrischer Generator oder als Elektromotor verwendet werden. Typische Vertreter für Asynchronmotoren mit Kurzschlussläufer sind Axiallüfter, Deckenventilatoren, Kreiselmotoren sowie weitere Anwendungen, bei denen das Rotations-Trägheitsmoment des Läufers keine Rolle spielt oder sogar erwünscht ist.
Den ersten Außenläufermotor entwarf Emil Ziehl 1897 für die Berliner Maschinenbau AG.[1] Das US-Patent wurde 1900 erteilt,[2] das deutsche Patent 1904.
Bei den oft als Außenläufer ausgeführten elektronisch kommutierten Gleichstrommotoren besteht der Läufer aus mehreren abwechselnd radial ausgerichteten ringförmig angeordneten Dauermagneten oder einem entsprechend vielpolig magnetisierten Ring. Hierzu gehören beispielsweise:
- Rollendynamos, getriebelose Nabendynamos und Radnabenmotoren (Direktantrieb)
- Magnetzündung und Lichtmaschine einiger Motorräder, zugleich Schwungrad
- Direktantrieb von Disketten-Laufwerken sowie der Kopftrommel und der Tonwelle von Videorekordern
- Direktantrieb des Polygonspiegels der Scannereinheit von Laserdruckern
- Axiallüfter für Gleichspannung
Literatur
- Gregor D. Häberle, Heinz O. Häberle: Transformatoren und Elektrische Maschinen in Anlagen der Energietechnik. 2. Auflage. Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 1990, ISBN 3-8085-5002-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- Außenläufermotoren-Chronik. Ziehl-Abegg, 11/1999, S. 3.
- Patent US662484: Electric Top for Gyroscopes. Angemeldet am 26. Dezember 1899, veröffentlicht am 27. November 1900, Erfinder: Emil Ziehl.