Athenäum Verlag
Der Athenäum Verlag war von 1976 bis 1982 ein deutscher Verlag in der Rechtsform einer GmbH mit dem Geschäftssitz in Königstein im Taunus.
Geschichte
Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Athenäum Verlag als eine Nachfolgegesellschaft für den Junker & Dünnhaupt Verlag Berlin gegründet. Nach einer wechselvollen Geschichte und mehrmaligem Besitzerwechsel erfolgte 1976 in Kronberg im Taunus eine erneute Gründung durch Dietrich Pinkerneil und den Geschäftsführer Axel Rütters (* 9. Dezember 1941). Gesellschafter waren Franz Löffelholz und Michael Aloys Schillo, die Anteilseigner des Anton Hain Verlages.[1] 1978 übernahm Athenäum den bis dahin eigenständigen Jüdischen Verlag und führte ihn als einen rechtlich unselbständigen Tochterverlag fort.[2] Die Gesellschaft ging 1982 in Konkurs.
Programm
Im Verlag erschienen Monografien und Reihenwerke aus den Gebieten Literaturwissenschaft, Philosophie, Geschichte, Sozialwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft sowie die Buchreihe Athenäum Taschenbücher. Außerdem wurden Reprints der Zeitschrift Die Weltbühne der Jahrgänge 1918–1933 und ihrer Vorgängerin Die Schaubühne der Jahrgänge 1905–1918 verlegt. Nach einem Konflikt zwischen dem Münchner Bertelsmann Verlag und der AutorenEdition wechselte die Edition 1978 zum Athenäum Verlag. Die letzten Herausgeber waren Gerd Fuchs, Heinar Kipphardt und Uwe Timm.
Autoren
Zu den Hauptautoren zählten Karl Otto Conrady, Viktor Žmegač, Reinhold Grimm, Jost Hermand, Paul Michael Lützeler und Dieter Grimm.
Verlagsprogramm (Beispiele)
- Erich von Manstein: Verlorene Siege. Athenäum, Bonn 1955 (20 Auflagen zuletzt bei Bernard und Graefe in der Mönch-Verlagsgesellschaft, Bonn 2011,) Übersetzt in viele Sprachen.
- Die Schaubühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1905–1918. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978–1980
- Die Weltbühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1918–1933. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978.[3]
Siehe auch
Literatur
- Klaus Körner (Autor, 1939): »Verlorene Siege (II)«. Der Athenäum-Verlag 1949-1989. In „Aus dem Antiquariat“ Beilage zum „Börsenblatt des Deutschen Buchhandels“, Nr. 2/2003, S. 83–102.
Einzelnachweise
- Curt Vinz u. Günter Olzog: Dokumentation deutschsprachiger Verlage. 8. Ausgabe. Olzog, München/Wien 1983, S. 22 u. 164.
- Curt Vinz u. Günter Olzog: Dokumentation deutschsprachiger Verlage. 8. Ausgabe. Olzog, München/Wien 1983, S. 201.
- Karl-Heinz Janßen, Die Zeit 30. Juni 1978: Ein ehemaliges Kampfblatt liberaler Republikaner kommt in einem Reprint wieder auf den Markt — die "Weltbühne". Heraus aus der linken Ecke. Die Zeitschrift von Ossietzky, Jacobsohn, Tucholsky – ein deutsches Geschichtsbuch