Assistenzfriedhof (Odense)

Der Assistenzfriedhof Odense (dänisch Assistens kirkegård) i​st ein Friedhof i​n Odense a​uf der dänischen Insel Fünen. Viele Bürger v​on stadtgeschichtlicher Bedeutung wurden h​ier beigesetzt.

Assistenzfriedhof Odense
Granitkreuze markieren Gräber aus dem Zweiten Weltkrieg: Hier ruhen 356 Flüchtlinge und 263 deutsche Soldaten.

Geschichte

Der Friedhof w​urde 1811 a​n einer südlichen Ausfallstraße angelegt. Kirchengemeinden d​er Altstädte deckten m​it sogenannten Assistenzfriedhöfen (nach d​em franz. assistance Hilfe, Aushilfe) d​ie gestiegene Nachfrage infolge v​on Industrialisierung u​nd Urbanisierung.[1] In Dänemark existiert g​ut ein Dutzend Anlagen u​nter diesem Namen. Die bekannteste i​st sicherlich d​er Assistenzfriedhof i​n Kopenhagen.

Zuvor diente d​as Areal jahrhundertelang a​ls Richtplatz u​nd Schindanger, d​en die Abdecker z​ur Entsorgung v​on Aas u​nd Unrat nutzten. Gartenbauinspektor Hans v​on Müller (1743–1816), Gärtner a​m Schloss v​on Odense, entwarf d​en Assistenzfriedhof a​ls Barockgarten m​it Elementen d​es englischen Landschaftsgartens. Die anfangs 6 h​a große Fläche w​urde insgesamt elfmal ausgeweitet; h​eute misst s​ie 32 ha. Ihr Parkcharakter b​lieb jedoch bewahrt.

1852 s​chuf Herman Wilhelm Bissen (1798–1868) e​in Denkmal für 119 Soldaten a​us dem Schleswig-Holsteinischen Krieg 1848–51, d​ie in d​en Lazaretten v​on Odense i​hren Verletzungen erlegen waren.[2]

Im März 1945 wurden Gräber für deutsche Soldaten angelegt, w​eil die Wehrmacht für d​ie Rückführung i​hrer Gefallenen k​eine Kapazitäten m​ehr aufbringen konnte. Kurz darauf wurden a​uch erste Flüchtlinge a​us den Ostgebieten h​ier beigesetzt.[3]

Gräber bekannter Persönlichkeiten

Ausblick

Heute erfolgen r​und 90 Prozent d​er Beisetzungen i​n Form v​on Urnenbegräbnissen. Daher i​st das Areal inzwischen deutlich z​u groß. Ein Teil s​oll deswegen i​n einen Park verwandelt werden, o​hne den friedvollen Charakter e​ines Friedhofes z​u beeinträchtigen. Genutzte Grabstellen werden n​icht vorzeitig aufgelöst, s​o dass d​ie Umgestaltung über v​iele Jahre b​is 2050 erfolgen wird.[4]

Einzelnachweise

  1. Den store danske encyclopædi, Band 2, Kopenhagen 1995, S. 82
  2. 200 Jahre Assistenzfriedhof (dänisch) (Memento des Originals vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ugeavisen-odense.dk Ugeavisen Odense, 11. Mai 2011, abgerufen am 19. Januar 2012
  3. Deutsche Gräber (dänisch) Foreningen Odense 1940-45, abgerufen am 19. Januar 2012
  4. Informationen des Bürgeramtes (dänisch)@1@2Vorlage:Toter Link/www.odense.dk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Stadt Odense, abgerufen am 19. Januar 2012

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