Arundel Castle
Arundel Castle [ærəndəl oder in lokaler Aussprache ɑːndəl] ist ein Schloss in der Ortschaft Arundel in der Grafschaft West Sussex. Der Name Arundel setzt sich aus dem Namen des Flusses Arun und dem altenglischen Wort del (Fluss) zusammen. Der Fluss fließt durch die South Downs nahe der englischen Südküste.
Arundel Castle ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen und eines der eindrucksvollsten Schlösser in Britannien. Arundel Castle wurde im 11. Jahrhundert in der Zeit von Eduard dem Bekenner in typischer Festungsbauweise mit Zinnen und Zugbrücken erbaut und unter Roger de Montgomerie, 1. Earl of Shrewsbury vollendet. Seit 1141 bis heute ist es standesgemäßer Sitz des Earls of Arundel, der seit 1660 auch den Titel Duke of Norfolk trägt. Im englischen Bürgerkrieg wurde die Burg beschädigt und im 18. und 19. Jahrhundert restauriert.[1] Der 16. Herzog hatte geplant, die Burg dem National Trust zu übergeben, aber nach seinem Tod im Jahr 1975 stornierte der 17. Herzog diesen Plan. Er gründete dafür eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung, um die Zukunft des Schlosses zu sichern, und beaufsichtigte die Restaurierungsarbeiten.[2]
Der Großteil des Schlosses kann gegen ein Eintrittsgeld besichtigt werden. Ausgenommen sind lediglich die privaten Räume. Auch finden regelmäßig Veranstaltungen statt, vorzugsweise mittelalterliche Rittertourniere aber auch Theatervorstellungen Open Air.[3]
Schloss- und Parkanlage
Ursprünglich wurde das Schloss als Erdhügelburg auf einer Motte erbaut und sollte die Flussmündung gegen Invasoren schützen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie zum Schloss erweitert und mehrfach umgebaut. Innerhalb von Arundel Castle befindet sich die ursprünglich zur Anlage gehörende FitzAlan-Kapelle, die heute ein privates Mausoleum ist und als Grabstätte für die Herzöge von Norfolk genutzt wird.
Durch die Errichtung des in Hufeisenform angelegten Gebäudekomplexes auf einem Hügel ergibt sich der Blick auf die rund um das Schloss angelegte Gartenanlage, die 40 Hektar umfasst und einige alte Kork- und Ginkgobäume, Themengärten und das viktorianische Gewächshaus beinhaltet.[1]
An der Stelle der unteren Vorburg befindet sich ein Viereck mit Türmen und Schornsteinen. Im Schloss stellt die Baronenhalle das Kernstück der Räumlichkeiten dar. Sie ist 40 Meter lang, 15 Meter hoch und durch eine massive Eichendecke gekennzeichnet. Die Innenausstattung zeigt eine reichhaltige und vielseitige Sammlung von Möbeln, Gemälden, Wandteppichen und wertvollen Artefakten der viktorianischen Zeit. Die Waffenkammer beinhaltet Kampf- und Zeremonienwaffen. Im „kleinen Salon“ finden sich Landschaftsgemälde und Porträts von Canaletto. Der heraldische Kamin des Salon und die weiß-goldenen Möbel des Victoria Rooms wurden 1846 speziell für einen königlichen Besuch in Auftrag gegeben. Die Suite, in denen Victoria wohnte, ist heute Teil der privaten Apartments der Familie, aber die Möbel sind der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu sehen sind unter anderem das Bett der Königin, das Gästebuch mit bedeutenden Unterschriften sowie ihre Toilette. Neben der Gemäldegalerie und der 37 Meter langen Regency-Bibliothek aus Mahagoni mit rund 10.000 Büchern beeindruckt der prachtvolle Speisesaal mit seinen Lanzettfenstern, die an eine Kapelle erinnern. Dieser Raum befindet sich in der ehemaligen mittelalterlichen Kapelle und ist mit edlen Möbeln, Besteck und Erinnerungsstücken ausgestattet – insbesondere dem Krönungshuldigungsstuhl von Königin Victoria und einer Glasvitrine, die unter anderem die Rosenkranzperlen enthält, die Maria Stuart bei ihrer Hinrichtung am Gürtel trug.[4]
Die Südpassage ist ein ovaler Bergfried mit Ringmauer, einen Teil des inneren Torhauses sowie mehreren Türmen.
Weblinks
- Offizielle Website
- Fotos von Arundel Castle bei geograph.org
- Fotos der Anlage bei pinterest.de
Einzelnachweise
- Arundel Castle, West Sussex bei historyextra.com, abgerufen am 30. Mai 2019.
- Der Herzog von Norfolk bei telegraph.co, abgerufen am 30. Mai 2019.
- Veranstaltungen bei arundelcastle.org, abgerufen am 30. Mai 2019.
- Arundel Castle bei www.s-e-t.de, abgerufen 30. Mai 2019.