Artisten (Film)
Artisten (alternativ: Fürst der Manege oder Der 100. Harry-Piel-Film) ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1935 mit Susi Lanner, Hans Junkermann, Hilde Hildebrand und Harry Piel, der nicht nur die männliche Hauptrolle spielte, sondern zugleich seine 100. Regiearbeit ablieferte. Das Drehbuch dazu hatte Max W. Kimmich nach Motiven aus dem Stummfilm Das Geheimnis des Zirkus Barré von 1920 verfasst.
Film | |
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Originaltitel | Artisten |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1935 |
Länge | 106 Minuten |
Stab | |
Regie | Harry Piel |
Drehbuch | Max W. Kimmich |
Produktion | Harry Piel für Ariel-Film |
Musik | Fritz Wenneis |
Kamera | Ewald Daub |
Schnitt | Hilde Grebner |
Besetzung | |
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Inhalt
Der berühmte Artist Harry Peters probt seine neue Nummer für den Auftritt im Varieté Tivoli. Dabei assistiert ihm Hella Stoll, die Tochter eines befreundeten Artistenehepaares, für die Harry die Vormundschaft übernommen hat, seit ihre Eltern vor Jahren tödlich verunglückt sind. Zur Premiere erscheint überraschend ein alter Freund von Harry, der Wiener Agent Franz Hofer, der auch Hella noch aus Kindertagen kennt. Er bemerkt sofort, dass Hella in ihren Ziehvater hoffnungslos verliebt ist, was dieser gar nicht wahrzunehmen scheint. Gleichzeitig wird Harry von der schönen Vera Leander umschwärmt, der er nach anfänglichem Zögern auch mit Haut und Haaren verfällt. Erst nach einem beinahe tödlichen Unfall während einer Trapeznummer kommt er wieder zu sich und versucht sich von ihr zu lösen. Als er feststellt, dass die enttäuschte Hella inzwischen offenbar mit dem Zauberer Morelli davongelaufen ist, beginnt er diesen voller Eifersucht zu suchen. Er findet ihn schließlich in seiner Garderobe, wo er sich die Haare färbt. Zu seiner Überraschung entpuppt sich Morelli als der ehemalige Geschäftsführer des Zirkus Stoll. Er war seinerzeit mit der Kasse verschwunden, und die Aufregungen um ihn hatten letztlich zu dem tödlichen Unfall von Hellas Eltern geführt. Nachdem er ihn endlich der Polizei übergeben hat, fahndet Harry weiter nach Hella. Er findet sie schließlich bei seinem Freund Hofer, der eine klärende Aussprache herbeiführt. Am Ende werden Harry und Hella ein glückliches Paar.
Anmerkungen
Der Film wurde vom 7. Dezember 1934 bis Ende Dezember 1934 in Dresden und Berlin gedreht. Für die Zirkusaufnahmen in Dresden hatte Harry Piel das Gebäude des früheren Zirkus Sarrasani gemietet. Die Dreharbeiten fanden zum Teil öffentlich und unter großem Publikumsandrang zugunsten des Winterhilfswerkes statt. Die abschließenden Aufnahmen wurden im Zirkus Busch in Berlin gedreht. Am 1. März 1935 wurde der fertige Film von der Zensurbehörde abgesegnet und am 12. März 1935 schließlich im Berliner Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt. Piel gelang damit ein großer Publikumserfolg. 1963 wurde Artisten im DDR-Fernsehen DFF gespielt, 1972 auch im ZDF.
Auszeichnungen
Die Filmprüfstelle verlieh Artisten das Prädikat „künstlerisch wertvoll“.
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: „Tausendsassa Harry Piel brilliert in seinem 100. Film als vielseitiger Dresseur und Equilibrist.“[1]
- Karlheinz Wendtland in Geliebter Kintopp: „Auch in Harry Piels hundertstem (!) Film sind natürlich die Tiere wieder die wichtigsten Darsteller. Der Umgang mit Tieren war seine Domäne; das machte ihm so leicht niemand nach.“[2]
Weblinks
- Artisten in der Internet Movie Database (englisch)
- Artisten bei filmportal.de
Literatur
Klaus, Ulrich J.: Deutsche Tonfilme. Lexikon der abendfüllenden deutschsprachigen Spielfilme. – Bd. 6 (1935). – Berlin [u. a.] : Klaus-Archiv, 1935
Einzelnachweise
- Artisten. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 16. Oktober 2016.
- Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp. Sämtliche deutsche Spielfilme von 1929–1945 mit zahlreichen Künstlerbiographien, Jahrgang 1935 und 1936, Verlag Medium Film Karlheinz Wendtland Berlin, 3. Aufl. 1989, ISBN 3926945109, S. 33