Arthur Techtermann
Arthur Techtermann (* 14. Februar 1841 in Estavayer-le-Lac; † 22. November 1909 in Bruch bei Freiburg) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.
Leben
Techtermann war katholisch und stammte aus einer Familie der privilegierten Bürgerschaft der Stadt Freiburg. Seine Eltern waren Maurice-Maximilien Techtermann und Marie-Louise geb. Traxler, aus einer nidwaldneischen Offiziers- und Verwalterfamilie. Maurice-Maximilien Techtermann (1805–1882) war Oberstleutnant im eidgenössischen Generalstab und eidgenössischer Kavallerie-Inspektor, Grossrat (1831–1847) und Staatsrat (1842–1847). Auguste-Arthur Techtermann heiratete Anne-Marie Maillardoz (1847–1874), aus einer alten, im Ausland in den Adelsstand erhobenen Familie von Rue, Tochter des Romain Maillardoz (1806–1868), Grossrats (1834–1847) und Anhängers des Sonderbunds.
Techtermanns Schulzeit wurde durch die politischen Ereignisse gestört. Da seine Eltern keine laizistische Ausbildung wollten, erhielt er seinen Primar- und Sekundarunterricht von Hauslehrern. Er studierte Forstwirtschaft in Giessen, in Nassau und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und schloss seine Ausbildung an der Rechtsschule in Freiburg ab.
Seine militärische Karriere begann im Jahr 1863 in der Artillerie in Thun. Er wurde im Jahr 1867 Leutnant, im Jahr 1872 Hauptmann, im Jahr 1875 Major, im Jahr 1880 Oberst, im Jahr 1887 Kommandant der 3. Brigade, im Jahr 1891 Oberstdivisionär, im Jahr 1898 Oberstkorpskommandant des 1. Armeekorps und dienstältester eidgenössischer Offizier.
Er war Forstinspektor im Glane- und Vivisbachbezirk (1871–1872), musste diese Tätigkeit jedoch aus Gesundheitsgründen aufgeben. Am 15. November 1873 wurde er mit 56 von 81 Stimmen in den Staatsrat gewählt und ersetzte Olivier Geinoz an der Spitze der Militärdirektion. Mit viel Umsicht, Zielstrebigkeit und Autorität leitete er die Umsetzung der eidgenössischen Militärorganisation von 1874. Er modernisierte seine Direktion, indem er insbesondere die Zuständigkeiten des kantonalen Zeughausinspektors regelte. Es gelang ihm, Freiburg zu einem wichtigen Waffenplatz zu machen und den Bund davon zu überzeugen, in der Stadt ein Kriegsmaterialdepot einzurichten (1878). Nach seinem Dienstalter 1881 drittes Mitglied des Staatsrats, war er verärgert, dass er infolge der Intrigen von Alphonse Théraulaz und der Anhänger der Liberté erst an fünfter Stelle gewählt wurde. Mit seinem Rücktritt am 31. Dezember 1881 bewies er seine geistige Unabhängigkeit, obwohl er dem konservativsten Flügel der Mehrheitspartei angehörte. Von 1878 bis 1896 sass er im Grossen Rat. Er wurde bei den Parlamentswahlen 1875 in den Nationalrat gewählt, dem er bis 1881 angehörte. Nach seinem Rücktritt aus dem Staatsrat widmete er sich mit Leidenschaft und Energie seiner militärischen Karriere. Am 22. November 1909 starb er im Alter von 68 Jahren.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.