Ariane Ascaride
Ariane Ascaride (* 10. Oktober 1954 in Marseille) ist eine französische Schauspielerin.
Leben
Ascaride wurde in Marseille als Tochter eines Italieners und einer Französin geboren.[1] Ihr Vater arbeitete als Vertreter für L’Oréal und spielte Amateurtheater, wodurch seine Tochter erstmals mit dem Theater in Berührung kam.[2] Ascarides Brüder sind der Bühnenausstatter Pierre Ascaride und der Schriftsteller Gilles Ascaride. Sie studierte zunächst Soziologie auf der Universität in Aix-en-Provence, wo sie Robert Guédiguian kennenlernte. Sie wurde seine Ehefrau und Muse.[3]
Ascaride besuchte das Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris, wo sie bei Antoine Vitez und Marcel Bluwal Unterricht nahm,[4] und das sie 1979 abschloss. In den 1970er-Jahren debütierte sie in einem Stück ihres Bruders Pierre Ascaride am Theater. Es folgten erste kleinere Filmauftritte, darunter 1977 eine Nebenrolle in René Férets La communion solennelle. Ab den 1980er-Jahren trat sie in Filmen ihres Ehemanns Guédiguian in Erscheinung. Bis heute übernahm sie in jedem seiner Filme eine Rolle. Ihren großen Durchbruch hatte Ascaride 1998 in Guédiguians Film Marius und Jeannette – Eine Liebe in Marseille, für den sie mit dem César als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.
Sie war nun auch in Filmen anderer Regisseure zu sehen, so in Éléonore Fauchers Die Perlenstickerinnen (2004) in der Rolle der Mme. Mélikian, für die sie 2005 für einen César in der Kategorie Beste Nebendarstellerin nominiert wurde. In der Verfilmung Die Eleganz der Madame Michel (2009) von Mona Achache, die auf dem Roman Die Eleganz des Igels von Muriel Barbery beruht, übernahm Ascaride die Rolle der Manuela Lopez. Weitere Filme unter der Regie ihres Ehemanns Guédiguian folgten, so Le voyage en Arménie (2006), in dem sie auftrat und erstmals auch am Drehbuch mitschrieb. Für ihre Darstellung der Sylvie Benar in Guédiguians Gloria Mundi wurde Ascaride 2019 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit der Coppa Volpi als Beste Darstellerin ausgezeichnet.[5]
Im Jahr 2006 war Ascaride Mitglied der Jury des Filmfestivals Premiers plans in Angers und stand 2009 als Präsidentin der Jury des Filmfestivals Cinemed in Montpellier vor.[6]
Ascaride tritt neben ihrer Filmarbeit regelmäßig am Theater auf und war unter anderem in mehreren Inszenierungen des Théâtre du Rond-Point zu sehen.[7] Häufig arbeitete sie unter der Regie ihres Bruders Pierre Ascaride. Im Januar 2021 veröffentlichte Ascaride mit Bonjour Pa’. Lettres au fantôme de mon père ihr erstes Buch.[8]
Filmografie
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Auszeichnungen
Ehrungen
- 2015: Kommandeur des Ordre des Arts et des Lettres[9]
Preise und Nominierungen
- 1998: César, Beste Hauptdarstellerin, für Marius und Jeannette – Eine Liebe in Marseille
- 1999: Auszeichnung als Mejor Actriz Extranjera („Beste internationale Schauspielerin“), Sant Jordi Awards, für Marius und Jeannette – Eine Liebe in Marseille
- 2000: Auszeichnung als Beste Schauspielerin, Semana Internacional de Cine de Valladolid, für Die Stadt frisst ihre Kinder
- 2000: Nominierung Europäischer Filmpreis, Beste Darstellerin, für Die Stadt frisst ihre Kinder
- 2002: Nominierung Europäischer Filmpreis, Beste Darstellerin, für Marie-Jo und ihre zwei Liebhaber
- 2003: César-Nominierung, Beste Hauptdarstellerin, für Marie-Jo und ihre zwei Liebhaber
- 2005: César-Nominierung, Beste Nebendarstellerin, für Die Perlenstickerinnen
- 2012: César-Nominierung, Beste Hauptdarstellerin, für Der Schnee am Kilimandscharo
- 2019: Coppa Volpi in der Kategorie Beste Darstellerin, Internationale Filmfestspiele von Venedig 2019, für Gloria Mundi
Weblinks
- Ariane Ascaride in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Alice Raybaud: Ariane Ascaride: „Je suis la fille d’une femme entravée“. lemonde.fr, 14. Oktober 2020.
- Olivia Gesbert: Ariane Ascaride, du „jeu“ au „je“. franceculture.fr, 26. Januar 2021.
- Vgl. Interview mit Ariane Ascaride auf filmfestivals.com (Memento vom 22. Juni 2007 im Internet Archive)
- Ariane Ascaride auf la-tempete.fr
- Biennale Cinema 2019: Official Awards of the 76th Venice Film Festival. 7. September 2019, abgerufen am 7. September 2019 (englisch).
- Cinémed 2009 auf archive.cinemed.tm.fr
- Ariane Ascaride auf theatredurondpoint.fr
- Augustin Trapenard: Ariane Ascaride en toutes lettres. franceinter.fr, 11. Februar 2021.
- Ministère de la Culture: Nomination dans l'ordre des Arts et des Lettres juillet 2015. Archiviert vom Original am 6. Oktober 2019; abgerufen am 5. Dezember 2021 (französisch, siehe unter Guediguian, Ariane).