Archäomalakologie

Archäomalakologie ist ein Zweig der Archäozoologie, der sich mit den bei archäologischen Grabungen gefundenen Resten von Weichtieren (Schnecken und Muscheln) befasst. Die Weichtiere wurden von den Menschen als Nahrungsmittel genutzt, ihre Schalen dienten als Werkstoff oder als Schmuckstücke. Insofern steht die Archäomalakologie an der Schnittstelle von Archäologie und Malakologie.

Die Nutzung v​on Weichtieren d​urch den Menschen i​st bis i​n das mittlere Paläolithikum d​urch Funde belegt. Da Weichtierschalen s​ich gut erhalten, erlangten s​ie eine große Bedeutung für verschiedene Aspekte d​er materiellen Kultur, w​o sie a​ls

vielfach Verwendung fanden.

Zudem kann über die Untersuchung des Verbreitungsgebietes einzelner Weichtierarten in Relation zu den Fundorten der Schalen auf Handelsbeziehungen bzw. kulturelle Verbindungen geschlossen werden, z. B. bei Funden von Gegenständen, bei denen die Schalen der Lazarusklapper (Spondylus gaederopus) verarbeitet wurden. Vom Vorkommen von Weichtierresten kann auf das Paläoklima und in Zusammenhang mit Siedlungs- und Lagerresten eventuell auf die Jahreszeit der Nutzung geschlossen werden.

Siehe auch

Literatur

  • Daniella E. Bar-Yosef Mayer (Hrsg.): Archaeomalacology. Molluscs in former environments of human behaviour. Proceedings of the 9th Conference of the International Council of Archaeozoology, Durham, August 2002. Oxbow Books, Oxford 2005, ISBN 1-84217-120-8.
  • Canan Çakırlar (Hrsg.): Archaeomalacology revisited. Non-dietary use of molluscs in archaeological settings. Proceedings of the Archaeomalacology Sessions at the 10th ICAZ Conference, Mexico City, 2006. Oxbow Books, Oxford u. a. 2011, ISBN 978-1-8421-7436-4.
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