Anversa degli Abruzzi

Anversa d​egli Abruzzi i​st eine italienische Gemeinde m​it 325 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) i​n der Provinz L’Aquila (Abruzzen) u​nd ist Mitglied d​er Vereinigung I borghi più b​elli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Anversa degli Abruzzi
Anversa degli Abruzzi (Italien)
Staat Italien
Region Abruzzen
Provinz L’Aquila (AQ)
Koordinaten 42° 0′ N, 13° 48′ O
Höhe 560 m s.l.m.
Fläche 31,69 km²
Einwohner 325 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 67030
Vorwahl 0864
ISTAT-Nummer 066004
Volksbezeichnung anversani
Schutzpatron Marcellus
Website Anversa degli Abruzzi

Geschichte

Im Catalogus baronum des Normannenkönigs Roger II. von 1150 wird das Land um Anversa als Besitz einem Simon de Sangro zugeordnet. Bereits 1187 existierte hier eine Gerichtsbarkeit für Zivilangelegenheiten und Verbrechen. Der Nachfolger war Raynaldus de Sangro. Das lediglich noch aus Ruinen bestehende normannische Kastell hatte 1406 Antonio da Sangro errichten lassen. Unter dem Mäzenatentum des Grafen Gianvincenzo Belfrato wurde 1539 hier die Accademia letteraria degli Addormentati, die erste Akademie der Abruzzen, gegründet, die bis 1631 existierte.[2] Daran erinnert noch das Portal der Kirche Madonna delle Grazie aus dem 16. Jahrhundert.[3]

Sehenswertes

Neben d​en Kastellruinen g​ibt es i​n Anversa d​egli Abruzzi n​och einige sehenswerte Bauwerke:

  • die dreischiffige Kirche Santa Maria delle Grazie (XVI. Jh.) in romanischem Stil.
  • die Kirche San Marcello (XI. Jahrhundert) in romanischem Stil mit einem spätgotischen Portal.
  • Mauerreste der Kirche San Vincenzo (XIII. Jahrhundert), an der 1333 ein Mönch begraben wurde.

Weinbau

In d​er Gemeinde werden Reben d​er Sorte Montepulciano für d​en DOC-Wein Montepulciano d’Abruzzo angebaut.

Literatur

Die Ruinen d​es Kastells inspirierten Gabriele D’Annunzio z​u seinem Roman Das Licht u​nter dem Scheffel.

  • Roger Willemsen: Die Abruzzen. Das Bergland im Herzen Italiens. Kunst, Kultur und Geschichte. Köln 1990, S. 88, Abb. 8, 11.
Commons: Anversa degli Abruzzi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 31. August 2017 (italienisch).
  3. Ekkehart Rotter, Roger Willemsen, Elfriede Pokorny: Abruzzen, Molise: romanische Abteien, trutzige Kastelle und Barockkirchen zwischen Hochgebirge und Adriaküste. In: DuMont Kunst-Reiseführer. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7701-6612-4, S. 196 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 29. Januar 2017]).
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