Anton Teyssen
Anton Teyssen (* 6. November 1922 in Emden; † 12. Oktober 2003 in Bremen) war ein deutscher Politiker (CDU) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages.
Leben
Nach dem Realschulabschluss absolvierte Anton Teyssen eine handwerkliche Ausbildung als Zimmermann. Er begann ein Studium der Architektur, das jedoch durch seine Teilnahme am Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde. Er diente als Pionieroffizier, erlitt mehrere Kriegsverletzungen und kehrte als Schwerbeschädigter aus dem Krieg zurück. Er erwarb die Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg und studierte an der Universität Göttingen in den Jahren 1947 bis 1952 Deutsch, Geschichte, Geografie und Philosophie und absolvierte das erste und zweite Staatsexamen. Er arbeitete am Hildesheimer Gymnasium Josephinum als Studiendirektor,[1] am Staatlichen Studienseminar Hildesheim als Fachleiter für politische Bildung, und beim Hannoverschen Regierungspräsidenten und auf Landesebene als Fachberater für politische Bildung, bis er im Jahr 1974 in den niedersächsischen Landtag gewählt wurde. Darüber hinaus wirkte er bei der Ausarbeitung von Unterrichtslinien und Begleitmaterialien für Gymnasien mit.
In die Junge Union (JU) und in die CDU trat er im Jahr 1954 ein. In der JU wurde er zunächst Landesvorstandsmitglied, später bekleidete er dieses Amt auch in der CDU. Er übernahm der Vorsitz im CDU-Kreis Hildesheim-Stadt und den stellvertretenden Vorsitz im Hildesheimer CDU-Kreisverband. Zudem wirkte er in der Stadttheater Hildesheim GmbH als Aufsichtsratsmitglied. Im Jahr 1958 wurde er in den Rat der Stadt Hildesheim gewählt und wirkte dort bis 2001 als Beigeordneter, Ratsausschussvorsitzender und Vorstandsmitglied der Ratsfraktion der CDU. Im Landkreis Hildesheim war er in den Jahren 1981 bis 1986 Abgeordneter des Kreistages.
Vom 21. Juni 1974 bis 20. Juni 1990 war er Mitglied des Niedersächsischen Landtages (8. bis 11. Wahlperiode). Er übernahm vom 22. Juni 1982 bis 20. Juni 1990 die Position des Schriftführers des Niedersächsischen Landtages und vom 23. Juni 1982 bis 12. Januar 1984 den Vorsitz im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst. Diesen Vorsitz hatte er am 6. Dezember 1983 niedergelegt. Anlass war eine missglückte, sehr umstrittene Rede in der Sitzung des Rates der Stadt Hildesheim am 21. November 1983.[2]
Er zählte zu den 63 Gründungsstiftern des Knochenhaueramtshauses in Hildesheim im Jahr 1995. Für sein über vierzig Jahre lang währendes politisches Wirken erhielt er am 6. November 2002 das Bundesverdienstkreuz. Er war verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Neffe Johannes Teyssen war Vorstandsvorsitzender der E.ON AG.
Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung KStV Winfridia Göttingen.
Literatur
- Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 379.
Einzelnachweise
- Schülerjahresbericht 2014 / 2015. Hildesheim 2015, S. 158.
- Zitat in DER SPIEGEL, 5. Dezember 1983