Anton Mayer (Mathematiker)
Anton Ernst Mayer (* 5. Oktober 1903 in Wien[1]; † 3. November 1942 in Lewisham, London[2]) war ein österreichischer Mathematiker.
Mayers Vater war Schriftleiter der Neuen Freien Presse in Wien. Mayer besuchte die Theresianische Akademie in Wien und studierte zunächst Maschinenbau an der TH Wien mit dem Diplom 1928. Er wurde 1930 an der TH Wien promoviert (Die kinematische Abbildung) und nochmals 1936 an der Universität Wien (Eine Überkonvexität)[3]. 1930 bis 1938 war er Assistent am Lehrstuhl für Darstellende Geometrie der TH Wien. Er war auf dem Weg zur Habilitation (Habilitationsschrift: Koppelkurven mit drei Spitzen und spezielle Koppelkurvenbüsche)[4] und hatte schon erfolgreich einen Probevortrag gehalten, als er nach dem Anschluss Österreichs als Jude entlassen wurde und nach England emigrieren musste. Dort war er zeitweise interniert und fand erst nach längerer Zeit eine seiner Qualifikation entsprechende Arbeit. Er starb 1942 in London.
Er befasste sich mit kinematischer Geometrie, mit Anwendung auf Zahnräder, Schrauben und andere Maschinenelemente, zum Beispiel mit Gleichdicken. Zuletzt veröffentlichte er über Farey-Reihen.
Schriften
- Der Inhalt der Gleichdicke. Abschätzung für ebene Gleichdicke. Mathematische Annalen, Band 110, 1935, S. 97–127.
Literatur
- Hornich: Mayer, Anton (1903–1942), Mathematiker. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 418.
- Maximilian Pinl, Auguste Dick: Kollegen in einer dunklen Zeit. Jahresbericht DMV, Band 75, 1973, S. 197–198.
- E. Kruppa, Nachruf. In: Nachrichten der Mathem. Gesellschaft Wien. 2/2, 1948, S. 9–10.
Einzelnachweise
- Geburtsbuch der IKG Wien, tom. Z, Nr. 2353 (Faksimile bei FamilySearch, kostenlose Registrierung erforderlich); abweichende Angabe: 5. Mai 1903.
- Nach Pinl, Dick, Kollegen in Dunkler Zeit, Jahresbericht DMV 1973, S. 198 starb er in London, nach dem Österreichischen Biographischen Lexikon in Lancaster. Die Angaben im englischen Sterbeindex präzisieren, dass Mayer im Londoner Bezirk Lewisham starb.
- Erschienen in Mathematische Zeitschrift 39, 1939, 511–531
- Mathematische Zeitschrift, Band 43, 1937, S. 389–445