António Joaquim de Medeiros
António Joaquim de Medeiros (* 15. Oktober 1846 in Vilar de Nantes, Portugal; † 7. Januar 1897 in Lahane, Portugiesisch-Timor) war ein römisch-katholischer Bischof von Macau.[1]
Werdegang
Medeiros wurde in Portugal geboren. Seine Priesterweihe erhielt er 1871.
Medeiros war intensiv an der Missionierung der Kolonie Portugiesisch-Timor beteiligt.[2] Er war Rektor des São José Seminars in Macau, bevor er 1874 zum Visador ernannt wurde, mit dem Auftrag die Missionierung Timors wieder zu verstärken. Ab 1877 lebte er in der dortigen Kolonialhauptstadt Dili und war Superior der Kirche und Generalvikar für die portugiesische Besitzung in Südostasien. Medeiros schätzte, dass es zu dieser Zeit etwa 40.000 Christen in der Kolonie gab. In Lahane, dem Wohnsitz des Gouverneurs nahe Dili, ließ Medeiros 1879 für 16.000 Rupien die alte Missionsschule für die Söhne einheimischer Herrscher (Liurai) in (nach Worten Medeiros) „der Eleganz klassischer Architektur“ neu errichten. Außerdem wurden im selben Jahr noch zwei weitere Colégios in Dili gegründet, eines für Jungen und eines für Mädchen. Letzteres wurde von Canossianerinnen geführt. Ebenfalls in den Bergen südlich von Dili richtete Medeiros einen experimentellen Betrieb für Landwirtschaft ein und in Soibada beauftragte er Jesuiten mit der Gründung der Missão do Sagrado Coração de Jesus, in der später eine weitere Missionsschule für Timoresen entstand, die hochtrabend als das timoresische Pendant der portugiesischen Universität Coimbra bezeichnet wurde und zum religiösen und Bildungszentrum der Kolonie aufstieg.[3]
Am 29. August 1882 wurde Medeiros zum Weihbischof von Goa ernannt. Portugiesisch-Timor war dem Bistum Macau und dieses wiederum dem Erzbistum Goa und Daman unterstellt. Gleichzeitig wurde er Titularbischof von Thermopylae. Am 15. August 1883 folgte die Ordinierung. Am 4. September 1884 wurde Medeiros schließlich zum Bischof von Macau ernannt, die Bestätigung erfolgte am 13. November 1884. 1886 wurden ihm auch die Pfarreien São José in Singapur und São Pedro in Malakka unterstellt. Wiederholt besuchte er Portugiesisch-Timor, wo er auch am 7. Januar 1897 starb.[1][4]
Gedenken
In Macau ist die Rua do Bispo Medeiros nach dem Bischof benannt. Die ehemalige Avenida Bispo Medeiros in Dili wurde 2015 in Avenida Xavier do Amaral umbenannt, aber in Dilis Suco Mascarenhas gibt es einen Ortsteil namens Bispo Medeiros.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Catholic Hierarchy: Bishop Antônio Joaquim de Medeiros, abgerufen am 19. November 2016.
- Património de Influência Portuguesa: Mission of the Sacred Heart of Jesus, abgerufen am 15. November 2016.
- Geoffrey C. Gunn: History of Timor. (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
- Monsenhor Manuel Teixeira: Bispos, Missionários, Igrejas e Escolas: no IV Centenário da Diocese de Macau (Macau e a sua Diocese, Vol. 12), Macau, Tipografia da Missão do Padroado, 1976, S. 38 & 75–82.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Manuel Bernardo de Sousa Enes | Bischof von Macau 13. November 1884–7. Januar 1897 | José Manuel de Carvalho |