Annette Sawade
Annette Sawade (* 23. April 1953 in Nordhausen) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und war von 2012 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben und Beruf
Nach dem Abitur 1971 konnte Annette Sawade aus politischen Gründen zunächst kein Studium aufnehmen und war in den Jahren 1971 und 1972 als Hilfstierpflegerin im Tierpark Berlin tätig. Von 1972 bis 1976 studierte Sawade Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und schloss mit Diplom ab. Anschließend war sie als Chemikerin tätig, bis sie 1980 aufgrund ihres Ausreiseantrags aus der DDR ihre Berufstätigkeit aufgeben musste. Sawade durfte 1982 ausreisen und wohnt seit 1983 in Stuttgart. Nach einer Zusatzausbildung in Informationstechnik war Sawade von 1984 bis 1991 in der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg beschäftigt. Anschließend war Sawade bis zu ihrem Einzug in den Bundestag im Umweltministerium Baden-Württemberg tätig.
Annette Sawade ist verheiratet und hat drei Kinder.
Partei
Annette Sawade ist seit 1990 Mitglied der SPD. Von 1991 bis 2009 gehörte sie dem Vorstand des SPD-Ortsvereins Sillenbuch-Riedenberg an, darunter von 1998 bis 2008 als Vorsitzende. Sawade wirkte von 1999 bis 2001 als stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD Stuttgart. Nachdem Sawade von der SPD im Wahlkreis Schwäbisch Hall – Hohenlohe zur Bundestagskandidatin nominiert worden war, wurde sie 2009 auch zur stellvertretenden Vorsitzenden der SPD im Landkreis Schwäbisch Hall gewählt. Seit 2010 ist sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) für die Kreise Schwäbisch Hall und Hohenlohe. Seit 2009 gehört Sawade auch dem SPD-Landesvorstand Baden-Württemberg an.
Innerhalb der SPD gilt Sawades Engagement insbesondere der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK). Nachdem sie 1997 in den SGK-Landesvorstand Baden-Württemberg gewählt wurde, amtiert sie seit 2003 sowohl als stellvertretende SGK-Landesvorsitzende wie auch als stellvertretende SGK-Bundesvorsitzende.
Sawades Kandidatur für den Deutschen Bundestag 2009 war zunächst nicht von Erfolg gekrönt, da ihr damaliger Listenplatz nicht zu einem Mandat führte.
Abgeordnete
Von 1994 bis 2009 gehörte Sawade dem Stuttgarter Gemeinderat an und war in den letzten fünf Jahren stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Am 1. Juni 2012 rückte Sawade für Nicolette Kressl, die ihr Mandat niedergelegt hatte, in den Bundestag nach. Sie war ordentliches Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur und dort Berichterstatterin für den Bundesverkehrswegeplan Baden-Württemberg sowie für ihre Fraktion für Verkehrslärm bei Schiene, Straße und Wasser. Zudem war sie Mitglied des Petitionsausschusses und dort stellvertretende Sprecherin der AG Petition und Vorsitzende des Unterausschusses Kommunales.
Bei der Bundestagswahl 2017 reichten die Stimmen der SPD nicht aus, um über die Landesliste ihr Mandat zu behauptet. Auch als Direktkandidatin des Wahlkreises Schwäbisch Hall – Hohenlohe unterlag sie Ihrem CDU-Kontrahenten Christian von Stetten.