Anna Diggs Taylor
Anna Diggs Taylor (* 9. Dezember 1932 als Anna Katherine Johnston in Washington, D.C.; † 4. November 2017 in Grosse Pointe Woods, Michigan[1]) war eine US-amerikanische Juristin. Ab 1979 war sie – als erste afroamerikanische Frau in Michigan – Richterin am Bundesbezirksgericht für den östlichen Distrikt von Michigan. 1997 wurde sie zur leitenden Richterin des Gerichts ernannt, ein Jahr später trat sie jedoch zurück, um ihre Arbeitsbelastung zu reduzieren, und bekleidete das Amt als Senior Judge.
Im aktuellen Rechtsstreit ACLU v. NSA erklärte sie die von Präsident George W. Bush veranlasste Abhörpraxis der NSA für illegal.[2] Die NSA hört im Rahmen des Terrorist Surveillance Program auch ohne richterliche Prüfung und Anordnung Auslandstelefonate und E-Mails von US-Bürgern ab, wenn diese unter Terrorismusverdacht stehen. Taylor sah dadurch die Rechte auf Datenschutz und Meinungsfreiheit sowie die Gewaltenteilung verletzt, wie sie die US-Verfassung vorschreibt. Gegen ihre Entscheidung wollte die Regierung einen Rechtsbehelf beim zuständigen Appellationsgericht einlegen.
Anna Diggs Taylor war von 1960 bis 1971 mit dem Kongressabgeordneten Charles Diggs verheiratet; der Ehe entstammen ein Sohn und eine Tochter. Seit 1976 war sie in zweiter Ehe verheiratet.
Weblinks
- Anna Diggs Taylor in der Notable Names Database (englisch)
- Anna Diggs Taylor im Biographical Directory of Federal Judges
Einzelnachweise
- Trailblazer Detroit federal Judge Anna Diggs Taylor dies, abgerufen am 7. November 2017
- Florian Güßgen, Richterin trotzt Bushs Lauschangriff in stern