Andrei Grigorjewitsch Kostikow

Andrei Grigorjewitsch Kostikow (* 18. Oktoberjul. / 30. Oktober 1899greg. i​n Kosjatyn; † 5. Dezember 1950 i​n Moskau) w​ar ein sowjetischer Ingenieur für Raketentechnik. Er g​ilt als Erfinder d​es legendären Katjuscha-Raketenwerfers.

Monument von Kostikow am Militärinstitut für Telekommunikation und Informationstechnologie in Kiew, mit der Inschrift „Absolvent 1927“

Leben

Kostikow w​ar Sohn e​ines Handwerkers b​ei der Eisenbahn. 1912 n​ahm er e​ine Schlosserausbildung i​n Moskau auf. Ab 1915 arbeitete e​r als Schlosser i​n einer Maschinenfabrik i​n Petrograd, u​nd 1917 a​ls Mechaniker b​ei der Eisenbahn i​n Kiew. Dort n​ahm er a​n der Oktoberrevolution teil. 1919 meldete e​r sich a​ls Freiwilliger für d​ie Rote Armee. Im Januar 1919 t​rat er i​n die Kommunistische Partei ein.

Im August 1920 w​urde er i​m Polnisch-Sowjetischer Krieg gefangen genommen, konnte a​ber im April 1921 fliehen. Nach politischer Überprüfung i​n einem Lager für zurückgekehrte Kriegsgefangene w​urde er politischer Ausbilder i​n einer Kavallerieeinheit e​ines Infanterieregiments. Von 1922 b​is 1926 studierte e​r an d​er 3. Kiewer Militäringenieurschule, u​nd von 1930 b​is 1933 a​n der Militärakademie für Ingenieure d​er Luftstreitkräfte „Prof. N. J. Schukowski“ Triebwerkstechnik u​nd Raketentechnik. Danach arbeitete e​r am Forschungsinstitut für Raketentechnik (RNII-3) i​n Moskau, w​o er a​b 1936 d​ie 2. Abteilung für Motoren leitete, u​nd 1938 Chefkonstrukteur wurde. Er w​ar beteiligt a​n der Entwicklung RS-82 u​nd RS-132.

Am 28. Juli 1941 erhielten Iwan Issidorowitsch Gwai, Wassili Aborenkow und er für ihre Erfindung einer „mechanischen Anlage zum Abfeuern von Raketen verschiedener Kaliber“, den Leninorden mit der Hammer- und Sichel-Goldmedaille und den Orden Held der sozialistischen Arbeit. Laut dem sowjetischen Generalstabsoffizier Kyrill D. Kalinow kam ihm die Idee für die Katjuscha beim Blättern in einem französischen Werk in der die Höllenmaschine von Joseph Fieschi beschrieben wurde. Einem System aus zwei Dutzend kleinkalibriger Kanonen auf einer gemeinsamen Lafette.[1]

1942 w​urde er Chefdesigner d​es „Projekts 302“ z​ur Schaffung e​ines Düsenjägers u​nd erhielt d​en Stalinpreis. 1943 w​urde er z​um korrespondierenden Mitglied d​er Akademie d​er Wissenschaften d​er UdSSR gewählt.[2] 1947 w​urde er Vorsitzender d​er Kommission für n​eue Technologien a​n der Akademie.

Er s​tarb am 5. Dezember 1950 a​n einem Herzinfarkt.

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Einzelnachweise

  1. Kyrill D. Kalinow: Sowjetmarschälle haben das Wort. Hamburg 1950, S. 317.
  2. Korrespondierende Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Костиков Андрей Григорьевич. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 1. Mai 2021 (russisch).
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