Anders Gustaf Koskull
Anders Gustaf Freiherr Koskull (* 27. November 1831 in Stockholm, Schweden; † 29. Januar 1904 ebenda) war ein schwedischer Genre- und Tiermaler der Düsseldorfer Schule.
Leben
Koskull, Spross der freiherrlichen schwedischen Linie des Adelsgeschlechtes Koskull, war der Sohn des Hofmarschalls Anders Erik Koskull (1789–1856) und dessen Ehefrau Johanna Sofia Fredrika (geborene Fleming, 1797–1868). Er studierte von 1852 bis 1860 in Düsseldorf. Die Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf verzeichnen seinen Eintritt im 3. Quartal 1853 und im Studienjahr 1853/1854 den Unterricht im Antikensaal unter Karl Ferdinand Sohn. Längere Zeit war er Privatschüler des Düsseldorfer Genremalers Adolph Tidemand.[1] Danach wechselte er zu Thomas Couture nach Paris. Zurückgekehrt nach Schweden unternahm er 1861/1862 Reisen nach Berlin und Dresden. 1862 wurde er Agre (Anwärter), 1868 Ledamot (Vollmitglied) der Kunstakademie Stockholm.
Koskulls Genremalerei bevorzugte die Darstellung von Kindern in zeichnerisch und koloristisch gut durchgestalteten, lyrisch und lieblich erscheinenden Szenen, die dem Stil der Düsseldorfer Schule entsprechen. Eine Verwandtschaft zur Malerei von Kilian Zoll ist zu erkennen. Szenen vom Innern von Kirchen und Porträts greiser Menschen, die er später gerne malte und zeichnete, lassen vermuten, dass Koskull zu seinem Lebensende von tieferer Religiosität und Innerlichkeit geprägt war.
Literatur
- Koskull, Anders Gustaf. In: John Rosén, Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 8: Kaffrer–Kristdala. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1894, Sp. 1428 (schwedisch, runeberg.org).
- Georg Nordensvan: Koskull, Anders Gustaf. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon. 2. Auflage. Band 1: A–K. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S. 606–607 (schwedisch, runeberg.org).
- Koskull, Anders Gustaf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 333.
- Eskil Cronlund: Anders Koskull intime – Några teckningar ur brev In: Ord och Bild. 45. Jahrgang, Heft 3, P. A. Norstedt & Söner, Stockholm 1936, S. 151–130 (schwedisch, runeberg.org, mit einem Gemälde von 1866 runeberg.org).
- Koskull, släkter. In: Svenskt biografiskt lexikon. Band 21: Katarina–Königsmarck. Bonnier, Stockholm 1977, S 493 (sok.riksarkivet.se).
Weblinks
- Anders Gustaf Koskull. Datenblatt im Portal rkd.nl (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)
- Koskull, Anders-Gustaf. Kurzbiografie im Portal stiftung-volmer.de
- Anders Gustaf Koskull in DigitaltMuseum
- Anders Gustaf Koskull. Werkverzeichnis im Portal collection.nationalmuseum.se (Schwedisches Nationalmuseum)
Einzelnachweise
- Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 434.