Amphicyonidae
Die Amphicyonidae sind eine ausgestorbene Familie der hundeartigen Raubtiere. Sie entstanden im Eozän vor etwa 45 Millionen Jahren und überlebten bis ins späte Miozän. Die Tiere glichen einer Mischung aus Bären und großen Hunden, woher sich der Name Bärenhunde ableitet. Früher war man sich unsicher, ob sie eher den Hunden oder den Bären zuzuordnen sind, heute werden sie meist als eigene Familie angesehen.
Amphicyonidae | ||||||||||||
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Amphicyon ingens, im American Museum of Natural History in New York. | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
mittleres Eozän bis oberes Miozän | ||||||||||||
45 bis 8 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Amphicyonidae | ||||||||||||
Trouessart, 1885 |
Die meisten Amphicyoniden waren robuste Tiere mit relativ kurzen Beinen. Einige wie Cynelos waren aber auch schlanker gebaut. Amphicyoniden gehörten zu den ersten größeren Vertretern der Raubtiere. Eine frühe Gattung aus dem Eozän Europas war Simamphicyon. Im Verlauf des Miozäns brachten sie zahlreiche verschiedene Formen hervor, von allesfressenden Generalisten bis zu hochspezialisierten Fleischfressern. Die bekannteste Gattung war Amphicyon, deren Männchen bis zu 300 kg Körpergewicht erreichen konnten. Die kräftigen Reißzähne dieser Gattung waren wahrscheinlich sogar geeignet, große Knochen zu zerbeißen. Diese Vermutung wird auch durch große Muskelansatzstellen am Schädel gestützt.
Die Amphicyonidae erschienen erstmals im Eozän Nordamerikas vor etwa 45 Millionen Jahren. Im späten Eozän vor etwa 35 Millionen Jahren hatten sie sich nach Europa ausgebreitet. Asien und Afrika erreichten sie im frühen Miozän vor etwa 23 Millionen Jahren. Die letzten Angehörigen der Familie starben im späten Miozän vor etwa 8 Millionen Jahren aus.[1]
Systematik
McKenna et al. unterschieden zwei Unterfamilien mit insgesamt 34 Gattungen:[2]
- Unterfamilie Amphicyoninae Haeckel, 1866
- Agnotherium Kaup, 1832
- Afrocyon Arambourg, 1961
- Amphicyanis Springhorn, 1977
- Amphicyon Lartet, 1836
- Arctamphicyon Pilgrim, 1932
- Borocyon Peterson, 1910
- Brachycyon Filhol, 1872
- Cynelos Jourdan, 1848
- Daphoenodon Peterson, 1909
- Hadrocyon Stock & Furlong, 1926
- Harpagophagus de Bonis, 1971
- Gobicyon Colbert, 1939
- Goupilictis Ginsburg, 1969
- Ictiocyon Crusafont Pairó, Villalta Comella & Truyols Santonja, 1955
- Ischyrocyon Mathew, 1904
- Megamphicyon Kuss, 1965
- Myacyon Sudre & Hartenberger, 1991
- Pliocyon Mathew, 1918
- Pseudamphicyon Schlosser, 1887
- Pseudarctos Schlosser, 1899
- Pseudocyon Lartet, 1851
- Pseudocyonopsis Kuss, 1965
- Sarcocyon Ginsburg, 1966
- Ysengrinia Ginsburg, 1965
- Unterfamilie Daphoeninae Hough, 1948
- Brachyrhynchocyon Loomis, 1936
- Cynodictis Bravard & Pomel, 1850
- Daphoenictis Hunt, 1974
- Daphoenocyon Hough, 1948
- Daphoenus Leidy, 1853
- Paradaphaenus Mathews, 1899
- Temnocyon Cope, 1878
- incertae sedis
- Harpagocyon Springhorn, 1977
- Hubacyon Kretzoi, 1985
- Symplectocyon Springhorn, 1977
Weblinks
Literatur
- Jordi Augusti, Mauricio Antón: Mammoths, Sabertooths, and Hominids. 65 Million Years of Mammalian Evolution in Europe. Columbia University Press, New York NY u. a. 2002, ISBN 0-231-11640-3.
Einzelnachweise
- Xiaoming Wang, Richard H. Tedford, Mauricio Antón: Dogs, their fossil relatives & evolutionary history. Columbia University Press, New York, 2008. ISBN 978-0-231-13528-3 (S. 10–11).
- Malcolm C. McKenna, Susan K. Bell: Classification of Mammals: Above the Species Level. Columbia University Press, 2013, ISBN 978-0-231-52853-5 (google.de [abgerufen am 28. Juni 2016]).