Amelung von Varendorff
Amelung I. von Varendorff, auch Amelung I. von Varendorf (* vor 1309 auf Burg Sutthausen; † 25. November 1355 ebenda) ab 1348 der Ältere[1] genannt, war ein Osnabrücker Ritter sowie bischöflicher Lehns- und Burgmann zu Iburg. Er war Burgherr auf der bei Osnabrück gelegenen Burg Sutthausen.[2]
Leben
Amelung von Varendorff wurde vor 1309 auf Burg Sutthausen im Bistum Osnabrück geboren und entstammte einer Linie des Osnabrücker Adelsgeschlecht der Herren von Varendorff. Sein Vater war Eberhard II. von Varendorff zu Sutthausen, der das vormalige Gut Sutthausen gegen den Willen des Osnabrücker Bischofs Konrad II. von Rietberg und der Stadt Osnabrück zu einer festen Burg ausgebaut hatte; seine Mutter war Bertardis von Korff.[2] Amelung erhielt wie sein Vater die Ritterwürde und wurde Burgmann von Iburg.[2] Als bischöflicher Lehnsmann erhielt er eines der varendorffschen Burglehen innerhalb der Mauern von Iburg.[3] Nach dem Tod seines Bruders Eberhard III. von Varendorff kam er in den Besitz der Burg Sutthausen und ihrer Lehen.[1] Amelung von Varendorff war verheiratet mit Amalberga v. Lingen zu Wulften. Am 12. Februar 1357 stiftete Amelungs Sohn Eberhard V. von Varendorff zum Gedenken an seine am 18. Oktober 1345 und am 25. November 1355 verstorbenen Eltern eine Rente für den von seinem Vater gegründeten Altar.[1] In der Klosterkirche zu Iburg befindet sich noch heute ein Epitaph, das Amelung von Varendorff und seine Ehefrau Amalberga zeigt. Es handelt sich dabei um ein seltenes Fünfwundenbild des 14. Jahrhunderts.
Literatur
- Kurt Bauch: Das mittelalterliche Grabbild – Figürliche Grabmäler des 11. bis 15. Jahrhunderts in Europa. Berlin 1976
- Frank Otto Büttner: Imitatio Pietatis – Motive der christlichen Ikonographie als Modelle zur Verähnlichkeit. Berlin 1983
- Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, (online UB Bielefeld); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bremen Niedersachsen. Berlin 1992
- Genealogisches Handbuch des Adels. C. A. Starke Verlag, Adelige Häuser, Band 15, Limburg (Lahn) 1957
- Heinz Rudolf Rosemann u. a. (Hrsg.): Reclams Kunstführer, Deutschland Bd. 5: Niedersachsen, Hansestädte, Schleswig-Holstein. Stuttgart 1967
Einzelnachweise
- Rudolf v. Bruch: Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, S. 80 f.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 15, S. 748 f.
- Rudolf v. Bruch: Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, S. 33.