Ameer Makhoul

Ameer Makhoul (arabisch أمير مخول, DMG Amīr Maḫūl; * 19. Juni 1958) i​st ein christlicher palästinensischer Israeli u​nd der Direktor d​er in Haifa ansässigen Nichtregierungsorganisation „Ittijah“. Im Mai 2010 w​urde Makhoul verhaftet u​nd der Spionage angeklagt.

Vorgeschichte

Die Organisation „Ittijah“ w​urde im Jahr 2004 a​ls beisitzendes Mitglied i​n den Wirtschafts- u​nd Sozialrat d​er Vereinten Nationen gewählt.[1][2] Schon s​eit vielen Jahren w​urde Makhoul eingeschüchtert. So w​urde er mehrmals a​m Flughafen d​aran gehindert, z​u internationalen Kongressen z​u fliegen.[3]

Verhaftung

Am 6. Mai wurde Ameer Makhoul mitten in der Nacht in einer Überfall-Operation in seinem Haus verhaftet.[4] Über die Affäre wurde eine Nachrichtensperre verhängt.[5][6] Makhoul behauptet, während der Verhöre gefoltert worden zu sein.[7][8] Außerdem konnte Makhoul während der Haftzeit nicht ungestört mit seinen Verteidigern sprechen, was dem israelischen Recht widerspricht.[9] Während dieser ersten Haftzeit war nicht klar, wessen Makhoul beschuldigt wurde. Erst Ende Mai wurde gegen Makhoul Anklage erhoben. In der Anklage werden Makhoul und ein zweiter Verhafteter der Spionage für die Hisbollah beschuldigt. Gemäß der Anklage habe Makhoul den Hisbollah-Agenten 2008 in Dänemark getroffen und rekrutiert worden.[10] Im Oktober 2010 wurde eine Verständigung im Strafverfahren ausgehandelt, gemäß derer er für die Hisbollah Spionage betrieben habe.[11] Dafür wurde die Anklage des Hochverrats fallengelassen, wofür Makhoul sein restliches Leben im Gefängnis hätten verbringen müssen.[12][13] Im Januar 2011 wurde Makhoul zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.[14] Die Organisation Amnesty International nahm sich des Falles an, vor allem wegen der Beschuldigungen der Folter.[15] Die Bundestags-Abgeordneten Annette Groth, Jan van Aken, Christine Buchholz und weitere richteten am 9. Juli eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung,[16] die die Regierung am 26. Juli beantwortete.[17]

Persönliches Leben

Makhoul i​st der Bruder d​es ehemaligen Knesset-Abgeordneten Issam Makhoul u​nd mit Janan Abdou verheiratet, a​uch sie e​ine Aktivistin u​nd Forscherin.[18]

Literatur

  • Amir Makhoul: Die Genfer Initiative steht außerhalb des kollektiven palästinensischen Rahmens. In: Inamo, Nr. 37.
  • Oded Haklai: Palestinian Ethnonationalism in Israel, National and Ethnic Conflict in the 21st Century. University of Pennsylvania Press, 2011, ISBN 0-8122-4347-1, S. 151, 153

Einzelnachweise

  1. ngo-monitor.org@1@2Vorlage:Toter Link/www.ngo-monitor.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. un.org (PDF)
  3. antiimperialista.org
  4. richardsilverstein.com
  5. hintergrund.de
  6. antiimperialista.org
  7. Hadash Archiv
  8. hadash.org.il Hadash Archiv
  9. Hadash Archiv
  10. guysen.com (Memento des Originals vom 14. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.guysen.com
  11. ynetnews.com
  12. amnesty.org
  13. ynetnews.com
  14. haaretz.com
  15. amnesty.org
  16. dip21.bundestag.de (PDF; 137 kB)
  17. dip21.bundestag.de (PDF; 169 kB)
  18. tlaxcala-int.org@1@2Vorlage:Toter Link/www.tlaxcala-int.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.