Amboss (Anatomie)
Der Amboss (lat. Incus, incudis f.) ist ein kleiner Knochen im Mittelohr der Säugetiere und gehört zu den Gehörknöchelchen. Er liegt zwischen Hammer und Steigbügel und ist für die Übertragung des Schalls von Bedeutung.
Phylogenese
Der Amboss entsteht embryonal aus dem oberen Teil des 1. Kiemenbogens, dem sogenannten Palatoquadratum. Bei den Nichtsäugetieren bildet das Os quadratum noch das primäre Kiefergelenk und steht in Beziehung zum Meckelschen Knorpel.[1]
Anatomie des Amboss beim Menschen
Der Amboss im menschlichen Ohr besteht aus einem Körper (Corpus), an dem sich eine Gelenkfläche für die gelenkige Verbindung mit dem Hammer befindet. Vom Körper entspringt ein langer und ein kurzer Schenkel, Crus longum und Crus breve. Das Crus longum endet im Linsenbeinfortsatz (Processus lenticularis), der mit dem Steigbügel in gelenkiger Verbindung steht. Die Länge des Körpers variiert zwischen 4,8 und 5,4 Millimeter, die Länge des langen Schenkels zwischen 4,3 und 5,5 Millimeter.[2] Der Amboss hat eine Masse von etwa 30 Milligramm.[3]
Einzelnachweise
- Grafik zur Entwicklung der Kiefergelenke und ihren Derivaten (Memento vom 25. Februar 2014 im Internet Archive)
- Barry J. Anson, James A. Donaldson: Surgical Anatomy of the Temporal Bone. Saunders, Philadelphia 1981, ISBN 0-7216-1292-X.
- Stanley A. Gelfand: Essentials of Audiology. Thieme, New York und Stuttgart 1997, ISBN 3-13-103631-1, S. 46.