Am Augustinerhof
Der Augustinerhof – amtliche Bezeichnung Am Augustinerhof – ist ein Platz in der Innenstadt von Trier gegenüber vom weniger als 500 Meter entfernten Viehmarktplatz gelegen. Der Name des Platzes leitet sich ab vom ehemaligen Augustinerkloster, in dem das Rathaus von Trier untergebracht ist. Über den Platz verläuft frontal auf das Rathaus zu die Augustinerstraße.[1]
Am Augustinerhof Augustinerstraße, Augustinerhof | |
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Blick auf den Augustinerhof mit Rathaus | |
Basisdaten | |
Ort | Trier |
Ortsteil | Mitte |
Querstraßen | Jüdemerstraße, Stresemannstraße, Gerty-Spies-Straße |
Plätze | Viehmarktplatz |
Bauwerke | Stadttheater, St. Antonius, ehemaliges Augustinerkloster, Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg |
Am Augustinerhof stehen neben dem historischen Klostergebäude ein unvollendeter Hochbunker, die alte Klosterkirche St. Katharina, das Theater Trier sowie ein ehemaliges Erziehungshaus des Landarmenhauses von 1844/46. Letzteres entstand nach Plänen des Architekten Johann Georg Wolff und wird im 21. Jahrhundert ebenfalls als Verwaltungsgebäude genutzt.[2] An der Stelle des Theaters stand der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schinkelbau, ebenfalls von Wolff 1834–1837 entworfen, in dem die spätere Irrenanstalt von Trier unterkam.[3]
Schließlich gibt es am Augustinerhof das 1957 von Erich Wirth auf den Resten eines Vorgängerbaus in Skelettbauweise errichtete Humboldt-Gymnasium Trier[4], das bis 2008 Hindenburg-Gymnasium hieß.[5] Im Schulhof des Gymnasiums sind inmitten einer Baumgruppe Reste eines Ehrenmals für Soldaten des Ersten Weltkriegs erhalten.[4]
Nahe dem Augustinerhof steht die katholische Pfarrkirche St. Antonius aus dem 15. Jahrhundert mit einigen spätgotischen Elementen. Die Kanzel, ursprünglich in einem 1812 abgerissenen Dominikanerkloster aufgestellt, wurde 1762 im Stil des Rokoko erweitert.[6]
Der Platz wird vom Heimatbrunnen geprägt, der wegen seiner Inschrift „Einigkeit und Recht und Freiheit. Breslau, Gleiwitz, Stettin, Königsberg, Eger, Marienburg“ sehr umstritten ist. Der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen erklärte jedoch 2012, dass der Brunnen Inschrift und Namen in Erinnerung an die wechselhafte deutsche Geschichte auch weiterhin tragen solle.[7] 2015 beantragte die Trierer Linksfraktion eine Änderung der Inschrift in: „Gewidmet den Opfern von Flucht und Vertreibung – gestern, heute und morgen. Hier und weltweit.“ Der Antrag wurde im Stadtrat diskutiert und schließlich abgelehnt.[8]
Der Augustinerhof dient zudem als oberirdischer Parkplatz. Unter ihm und unter dem Viehmarktplatz ist ein großes Parkhaus verfügbar.
In der Nähe des Platzes gruppieren sich auch Hotels, Restaurants, ein Ärztehaus und etliche Einkaufsmöglichkeiten.
- Heimatbrunnen
- Blick aus der Stresemannstraße in die Augustinerstraße, im Hintergrund das Rathaus mit der ehemaligen Augustinerkirche
- Humboldt-Gymnasium
- Hochbunker am Augustinerhof
Einzelnachweise
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (1. Auflage 1961).
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Eintrag zu Ehemalige Irrenanstalt Augustinerhof (Sogenannter Schinkelbau) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 11. März 2016.
- Eintrag zu Humboldt-Gymnasium (Ehemaliges Hindenburg-Gymnasium) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 11. März 2016.
- Marcus Stölb: Hindenburg hat ausgedient. In: Zeit online. März 2008, abgerufen am 9. September 2015: „Die Stadt Trier will nach einem 50-jährigen Streit ihr Hindenburg-Gymnasium umbenennen. Das habe mit Vergangenheitsbewältigung nichts zu tun, sagt die CDU.“
- Eintrag zu Sankt Antonius (1) (Katholische Pfarrkirche) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 11. März 2016.
- Marcus Stölb: Kein Revanchismus. (Nicht mehr online verfügbar.) In: 16 vor – Nachrichten aus Trier. 29. Juni 2012, archiviert vom Original am 6. Mai 2016; abgerufen am 9. September 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Auszug - Antrag der Linksfraktion: "Umgestaltung und Umbenennung des Vertriebenenbrunnens". In: Ratsinformationssystem der Stadt Trier. Abgerufen am 17. Dezember 2020.