Amüsette

Die Amüsette (franz. amusette) w​ar ein Feldgeschütz m​it sehr geringem Kaliber (Kugelgewicht e​twa 0,5 kg), d​as von d​er Infanterie (später a​uch von Dragonern) benutzt w​urde und Eisen- u​nd Bleikugeln abfeuern konnte.

Die Lafetten d​er Amüsetten w​aren entweder m​it einer Protze verbunden o​der unmittelbar m​it einer Gabeldeichsel versehen. Bei d​em sehr geringen Gewicht dieser Geschütze genügte e​in Pferd z​u ihrem Transport. Wegen i​hrer großen Beweglichkeit eigneten s​ich die Amüsetten a​uch für d​en Gebirgskrieg.

Erstmals wurden Amüsetten angeblich von Moritz, dem Marschall von Sachsen, verwendet, anschließend baute Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe sie nach. Sie wurden dann auch in Frankreich, England, Dänemark, Schweden und in ganz Deutschland verwendet. In Frankreich lebten sie 1828 als Fusils de rempart wieder auf, und Karl XV. von Schweden versuchte, mit gezogenen 1½-pfündigen Amüsetten, den Mitrailleusen Konkurrenz zu machen. Mit Hilfe der von Dreyse in Sömmerda konstruierten fahrbaren Zündnadelstandbüchse plante der preußische König Friedrich Wilhelm IV. eine Wiederbelebung der Idee der Amüsetten.

Literatur

  • Hans-Dierk Fricke: Raketen und Amüsetten als Gebirgsartillerie der deutschen Staaten im 19. Jahrhundert. In: Waffen- und Kostümkunde, Nr. 43. 2001, OCLC 907774926, S. 59–66.
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