Alzmetall
Alzmetall ist ein deutscher Werkzeugmaschinenbauer mit Sitz in Altenmarkt an der Alz im Landkreis Traunstein. Im Geschäftssegment Bohrmaschinen bezeichnet sich Alzmetall selbst als Marktführer und verweist auf insgesamt rund 200.000 Bohrmaschinen, die seit dem Bestehen des Unternehmens ausgeliefert wurden (Stand: 2018). Der Geschäftsbereich Bohrmaschinen umfasst die Fertigung von Tisch-, Ständer-, Säulen- und Radialbohrmaschinen.[3] Darüber hinaus werden 3- bis 5-Achs-Bearbeitungszentren in Gantry-Bauweise angeboten, zudem besteht eine Lohnfertigung von Gussteilen und mechanisch bearbeiteten Teilen.[4] Die unternehmenseigene Gießerei besitzt einen eigenen Kupolofen und produziert hauptsächlich Teile aus Gusseisen mit Lamellengraphit und Sphäroguss.[5]
Alzmetall Werkzeugmaschinenfabrik und Gießerei Friedrich GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1945 |
Sitz | Altenmarkt an der Alz |
Leitung | Roland Ilg (Vorsitzender der Geschäftsführung) Klemens Riedl (Geschäftsführer)[1] |
Mitarbeiterzahl | 363 |
Umsatz | 52,7 Mio. Euro[2] |
Branche | Werkzeugmaschinenbau |
Website | www.alzmetall.de |
Stand: 31. Dezember 2017 |
Das Unternehmen wurde 1945 durch Harald Friedrich und Peter Meier gegründet und bekam im selben Jahr eine Betriebsgenehmigung für den Präzisionsmaschinenbau durch die amerikanische Besatzungsmacht. Im Jahr 1946 wurde der Kupolofen erstmals angestochen und erst 1947 begann die Fertigung von Bohrmaschinen, die heute den größten Teil des Geschäftsbetriebs ausmacht. Bereits 1949 begann der Export erster Maschinen ins Ausland, der über die folgenden Jahre ausgeweitet wurde. Meilensteine bildeten die 10.000. gefertigte Bohrmaschine im Jahr 1956 und die 50.000. 1970. Zu den Kunden zählten zu dieser Zeit bereits mehrere Unternehmen der Automobilindustrie und die Deutsche Bundesbahn. Im Jahr 1990 erfolgte mit der Übernahme der Bluthardt AG aus Nürtingen die Einverleibung eines großen Wettbewerbers auf dem Markt für Bohrmaschinen. Seit 2015 besteht ein Standort im chinesischen Taicang.[6] Unter den Markennamen Donauflex, Donaualpha, Donaumeric und Donauport bietet die Donau Werkzeugmaschinen GmbH, eine vollständige Tochtergesellschaft Alzmetalls, weitere Linien von Radialbohrmaschinen an.[7]
Neben dem Bau von Werkzeugmaschinen ist Alzmetall über das Berliner Unternehmen Gottschalk & Michaelis, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von Alzmetall, auch am Bau und an der Wartung von Aufzugsanlagen beteiligt. Gottschalk & Michaelis wurde 1880 gegründet und hat seinen Sitz im Bezirk Neukölln.[8]
Die Geschichte Alzmetalls ist mit der Geschichte des Kleinstwagens Spatz verbunden, der in den 1950er Jahren mit seiner Kunststoffkarosserie für Aufsehen sorgte. Unternehmensgründer Harald Friedrich erwarb die Lizenz zur Fertigung des Automobils und ließ es zwischen 1954 und 1956 in den Hallen von Alzmetall produzieren. Im Jahr 1956 gründete Friedrich zusammen mit den Victoria-Werken die Bayerischen Autowerke in Traunreut.[9][10]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Alzmetall: Geschäftsführung, abgerufen am 8. Juli 2019
- Bundesanzeiger: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017, abgerufen am 8. Juli 2019
- Alzmetall: Preisliste 64 Bohrmaschinen, abgerufen am 8. Juli 2019
- Alzmetall: Bearbeitungszentren, abgerufen am 8. Juli 2019
- Alzmetall: Gießerei und Bearbeitungstechnologie, abgerufen am 8. Juli 2019
- Alzmetall: Historie, abgerufen am 8. Juli 2019
- Donau Werkzeugmaschinen: Historie, abgerufen am 8. Juli 2019
- Gottschalk & Michaelis: Firmengeschichte, abgerufen am 8. Juli 2019
- welt.de: Das Juwel in der Provinz, abgerufen am 8. Juli 2019
- traunsteiner-tagblatt.de: Klein, frech und weit verbreitet: der »Spatz«, abgerufen am 8. Juli 2019