Altenburg (Nazza)

Die Altenburg i​st eine abgegangene hochmittelalterliche Befestigung a​uf einem winzigen Bergsporn oberhalb d​es Lambertsbach-Tal i​n der Gemeinde Nazza i​m Wartburgkreis (Thüringen) – a​m Westrand d​es Hainich.

Altenburg
Altenburg (2020)

Altenburg (2020)

Staat Deutschland (DE)
Ort Nazza
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Graben und Ruinenhügel
Ständische Stellung Ortsadel
Geographische Lage 51° 7′ N, 10° 20′ O
Höhenlage 305 m ü. NN
Altenburg (Thüringen)

Lage

Die Burgstelle d​er Spornburg befindet s​ich auf 305 m ü. NN e​twa 1200 m nordnordwestlich v​om Zentrum d​es Dorfes Nazza, d​icht unterhalb d​es dort verlaufenden a​lten Fahrweges z​um Nachbarort Hallungen. Die Burg l​iegt gegenüber d​er Burg Haineck u​nd war offenbar Teil e​iner Landwehrbefestigung.

Geschichte

Das Nazzaer Tal mit dem Lempertsbach war bereits in frühgeschichtlicher Zeit von Bedeutung und markiert eine alte Verbindungsstrasse vom Werratal über die Struppeiche in das Thüringer Kernland. Im Mittelalter war die Siedlung Nazza durch ein Adelsgeschlecht beherrscht, welches zunächst seinen Sitz in der als Altenburg bekannten Befestigungsanlage genommen hatte, die heute das Tal beherrschende Burgruine Haineck entstand erst spät – im Jahr 1392 wurde mit dem Bau begonnen – und übernahm die Schutzfunktion für Straße und Dorf. Mit dem Ausbau der Landwehrbefestigung um Nazza, die um 1500 weitestgehend abgeschlossen war, könnte die Altenburg, wie die nahe Hassenburg, nochmals eine Schlüsselfunktion als Warte eingenommen haben, spätestens nach der Aufgabe der Landwehren als Befestigungswerk war das Schicksal der Altenburg besiegelt.

Beschreibung

Übersichtsplan

Die Anlage liegt an der Hangkante, über dem Steilhang zum Lampertsbach, ihre maximale Ausdehnung ist (mit Graben) etwa 50 × 40 m. Der Bergsporn wurde durch Anlage eines im Drittelkreis ausgebildeten Halsgraben vom Vorgelände abgetrennt, wobei der Aushub dem Augenschein nach zum Aufschütten eines Turmfundamentes und Schutzwalles genutzt wurde. Der Burghof bot nur Platz für wenige Gebäude, daher ist es wahrscheinlich, dass im Nahbereich, im Ackergelände nordwestlich der Burgstelle noch Reste einer Vorburg liegen.

Im nebenstehenden Plan entsprechen: (A) der Turmhügel, (B) der Burghof und (C) der Burggraben; Altenburg (1), Burg Haineck (2), Ortslage Nazza (3), die Landwehr (4) und der Standort eines vermuteten Wartturmes (5).

Status

Die Burgstelle i​st ein geschütztes Bodendenkmal. Das betreffende Gelände w​ird land- u​nd forstwirtschaftlich genutzt.

Literatur

  • Rainer Lämmerhirt: 600 Jahre Burg Haineck. Festschrift, Nazza 1991, S. 13ff.
  • Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, S. 330.
Commons: Altenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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