Alt-Marzahn 26
Das Wohnhaus Alt-Marzahn 26 ist ein Einfamilienhaus und ein Baudenkmal[1] in Alt-Marzahn im Ortsteil Berlin-Marzahn des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf.
Geschichte
Wohnhaus

Das eingeschossige Einfamilienhaus mit Satteldach wurde vermutlich im Jahr 1825 auf einem Feldsteinsockel gebaut, die Konstruktion und Ausstattung stammen aus dieser Zeit und sind weitgehend erhalten geblieben. In den 1920er Jahren gab es Nutzungsänderungen an den vier Türen und Fenstern. Wahrscheinlich wurde in der Nachkriegszeit der westliche Wohnraum auf der Straßenseite ursprünglich über zwei Fensterachsen geteilt. Auf der östlichen Hofseite ist, der ehemalige Hochkeller seit den 1980er Jahren verschüttet worden und ein Stockwerk darüber wurde im Zimmer der Boden abgesenkt. Erhalten geblieben ist aus Lehmziegeln gemauerter Kellerhals zum hofseitigen Flur als Kammer. Die starken ca. 55 Zentimeter Außenwände des Wohnhauses bestehen aus Stampflehm, wurden um 1990 neu verputzt, die ca. 28 Zentimeter dicken Innenwände aus Lehmziegeln sind in Kalk- beziehungsweise Lehmmörtel vermauert, sind mit Lehmputz und mit einem dünnen Kalkputz versehen worden. Die Tür- und Fensteröffnungen sind aus massiven Blockzargen. Die beiden Hauseingangstüren mit Kämpfern sind mit Oberlichtern und Beschlägen herausnehmbar und komplett erhalten.
Die Hoftür ist eine einflügelige, aufgedoppelte Lamellentür. An der Straßenseite befindet sich die zweiflügelige Rahmenfüllungstür mit fächerförmigen Rosetten. Die drei zur Straße befindenden Kreuzstockfenstern mit Kämpfern im oberen Drittel liegen sind aus Laubholz, sind mit Bekleidungen, Fensterläden und Beschlägen vollständig erhalten geblieben. Die drei Fenster zur Hofseite sind ein bauzeitliches Kreuzstockfenster und haben keine Fensterläden. Auf Blockstufen gelagert führt eine eingestemmte Wangentreppe vom Hofflur in das Dachgeschoss. Außerdem ist die Trennwand und Tür aus ca. 40 Zentimetern breiten Bohlen. Das Kehlbalkendach ohne Aufschieblinge bestehen aus zweifachem stehendem Stuhl und zeigen ein durchgängiges Abbundsystem. Wiederzuverwenden sind teilweise die Kehlbalken. Im Bereich der fünf westlichen Gespärre befindet sich eine Dachkammer mit Fachwerkwänden, die mit bauzeitlichem Überzug mittig über der Kehlbalkenlage angebracht ist. An der Hofseite befindet sich eine profilierte Traufbohle und die ist noch aus der Bauzeit und tragen noch Reste der Farbgebung.
Altenteil
Die beiden nördlichen Räume in der Wohnnutzung können später im abgetrennten kleinen Flur belegt werden durch die Kastendoppelfenster mit Kämpfer im oberen Drittel und das ganze in der Profilierung im Stile der Neorenaissance. An der nördlichen Decke und Wänden sind einfache Farbrahmungen dran.
Scheune
Die Scheune besteht außen aus roten Backsteinen, innen sind bunt gebrannte Steine vermauert worden und die waren eigentlich verputzt worden. Ende der 1990er Jahre wurden die Reste der 1,20 Meter über dem Bodenniveau angeordneten Kappendecke des Hochkellers an der Ostseite abgebrochen. In der Westhälfte der Scheune sind noch erhalten geblieben, Reste der Holzkonstruktion, wie der Unterzug mit profiliertem Kopf und der Stiel mit Kopfbändern. In einer Höhe von 4,50 Metern waren die Balkenlöcher im Mauerwerk genau beidseitig mittig angeordnet bei der Durchfahrt und die Decken wurden eingezogen. Über der 3,70 Meter breiten Durchfahrt hatte der Raum unter dem Dach keine Balkenlage.
Literatur
- Anja Franziska Denker, Karoline Terlau-Friemann: Die Denkmale in Berlin, Bezirk Marzahn : Ortsteile Biesdorf, Friedrichsfelde Ost und Marzahn. 1. Auflage. Bezirksamt Marzahn von Berlin, Untere Denkmalschutzbehörde, Berlin 2000, ISBN 3-00-006595-4, S. 56–59.