Alpen-Hahnenfuß
Der Alpen-Hahnenfuß (Ranunculus alpestris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus) in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist in den europäischen Gebirgen verbreitet.
Alpen-Hahnenfuß | ||||||||||||
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Alpen-Hahnenfuß (Ranunculus alpestris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ranunculus alpestris | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Alpen-Hahnenfuß ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 5 bis 1, selten bis zu 20 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist gefurcht und kahl.
Es sind meist nur grundständige Laubblätter vorhanden, die gestielt sind und eine im Umriss rundliche bis nierenförmige, drei- bis fünflappige Blattspreite mit herzförmige. Spreitengrund besitzen. Falls Stängelblätter vorhanden sind, dann sind sie einfach und schmal linealisch.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Je Stängel ist meist nur eine, oder selten bis zu drei Blüten vorhanden. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten weisen einen Durchmesser von 2 bis 2,5 Zentimetern auf. Die fünf freien Kelchblätter sind kahl oder weiß behaart. Die fünf freien Kronblätter sind weiß, herzförmig und ausgerandet. zahlreichen, gelben Staubblättern und vielen Fruchtblättern.
Es stehen viele Nüsschen zusammen, die aufgeblasen, etwa 2 Millimeter lang und etwa 1,5 Millimeter breit sind.
Es liegt Diploidie mit der Chromosomenzahl 2n = 16 vor.[1]
Ökologie
Der Alpen-Hahnenfuß ist auf lange Schneebedeckung eingerichtet. Sie entwickelt Laubblätter schon unter der Schneedecke und entfaltet sie gleich nach dem Ausapern. Die scharf schmeckenden Blätter werden gerne von Gämsen gefressen. Diese Pflanzenart heißt deshalb im Volksmund Gamskress, wie auch das Rundblättrige Täschelkraut (Thlaspi rotundifolium). Jäger erhoffen sich vom Verzehr der Blätter eine ähnliche Schwindelfreiheit, wie sie den Gämsen zu eigen ist (Jagerblättle).
Der Alpen-Hahnenfuß ist wie alle Hahnenfußarten giftig.
Vorkommen
Der Alpen-Hahnenfuß ist in den Alpen, Karpaten, Pyrenäen und im Apennin verbreitet. Der Alpen-Hahnenfuß gedeiht am besten auf kalkhaltigen Rohböden mit langer Schneebedeckung. Er kommt in Höhenlagen meist von 1300 bis 3000 Metern, aber auch schon in geringeren Höhenlagen über 600 Metern vor. In den Allgäuer Alpen gedeiht er in Höhenlagen 1400 bis 2500 Metern, selten tiefer.[2] Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Arabidion caeruleae.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]
Nutzung
Der Alpen-Hahnenfuß wird selten als Zierpflanze für Steingärten genutzt. Die Sorte ‘Annemarie’ (‘Flore Peno)’ hat gefüllte Blüten.[5]
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. ISBN 3-576-11482-3.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Ranunculus alpestris L., Alpen-Hahnenfuß. FloraWeb.de
Einzelnachweise
- Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 8 - Nymphaeaceae to Ranunculaceae - Seite 190, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 549.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 415–416.
- Ranunculus alpestris L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 31. März 2021.
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 146.
Weblinks
- Ranunculus alpestris agg., Artengruppe Alpen-Hahnenfuß. FloraWeb.de
- Alpen-Hahnenfuß. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).