Ausaperung

Unter Ausaperung w​ird das Abschmelzen d​er Schnee- u​nd Eisdecke verstanden, s​o dass d​er darunterliegende Boden g​anz oder teilweise z​u Tage tritt. Der Begriff stammt a​us dem Alpinismus u​nd findet v​or allem i​n Wege- u​nd Zustandsbeschreibungen i​n Hochgebirgsregionen s​eine Anwendung. So spricht m​an z. B. a​uch von aperen Bergflanken, Gipfeln o​der Gletschern, i​n Fällen, w​o die Ausaperung s​chon weit fortgeschritten ist.

Apere Gletscheroberfläche am Fründengletscher (Schweiz)

Der Begriff aper (althochdeutsch: abar) bedeutet a​uch einfach „schneefrei“, „ohne Schnee“ a​ls Gegenteil v​on „schneebedeckt“.

Gefahren durch Ausaperung

  • An vielen Bergflanken wird loses Geröll durch Schnee und Eis zusammengehalten (Permafrost). Durch Ausaperung dieser Berghänge schwindet die haltgebende Eis- und Schneeschicht, so dass es zu Steinschlag und Bergrutschen kommen kann. Durch die zunehmende Globale Erwärmung verstärkt sich dieses Problem z. B. in den Alpen immer mehr, so dass viele Routen im Sommer nicht mehr begehbar sind.
  • Auf sehr stark ausgeaperten (aperen) Gletschern liegen fast alle Gletscherspalten frei, da die Schneebrücken dazwischen abgeschmolzen sind. Dadurch lassen sich Spalten sehr viel einfacher erkennen, was oft zu Unvorsichtigkeit verleitet. Jedoch können immer noch Brücken, welche zuvor überdurchschnittlich dick waren, übrig geblieben sein. Bei langanhaltender Hitze und der damit verbundenen Ausaperung nimmt die Dicke und Stabilität dieser Brücken drastisch ab, wodurch es zu Spaltenstürzen kommen kann.

Literatur

  • Mathias F. Vuille: Zur raumzeitlichen Dynamik von Schneefall und Ausaperung im Bereich des südlichen Altiplano, Südamerika. Hrsg.: Geographisches Institut der Uni Bern. Arbeitsgemeinschaft Geographica Bernensia, Bern 1996, ISBN 3-906151-02-6.
Wiktionary: aper – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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