Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft
Die Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG, kurz Schiffszimmerer-Genossenschaft, ist die älteste[1] und mit 9.000 Wohnungen eine der größten Wohnungsbaugenossenschaften in Hamburg. Sie ist hervorgegangen aus einer 1875 gegründeten Vereinigung von Schiffszimmerern, die sich, um Lohnkämpfe und schlechte Arbeitsbedingungen zu vermeiden, eine eigene Werftanlage für den Holzschiffbau einrichteten.
Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG | |
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Rechtsform | Eingetragene Genossenschaft |
Gründung | 18. November 1875 |
Sitz | Hamburg, Deutschland |
Leitung | Thomas Speeth, Matthias Saß |
Mitarbeiterzahl | 102 |
Umsatz | 61 Mio. € |
Branche | Wohnungswirtschaft |
Website | http://www.schiffszimmerer.de/ |
Stand: 2019 |
Geschichte
Nachdem der Holzschiffsbau dem Stahlschiffbau weitgehend gewichen war, veräußerten sie um die Wende zum 20. Jahrhundert ihre Werft und verwendeten den Erlös zum Kauf eines Wohnhauses für ihre Mitglieder. Der Gründer und Vorsitzender der Genossenschaft war Heinrich Grosz. Seine Büste steht im Heinrich Grosz-Hof.
Unter Beibehaltung ihres Namens erwarb die Genossenschaft mit dem inzwischen angesammelten Vermögen Grundstücke und ließen darauf für ihre Mitglieder Wohnhäuser bauen, nun allerdings nicht mehr nur für Schiffszimmerer, sondern für jedermann verbunden mit dem Erwerb von Mitgliedsanteilen.
Zunächst beschränkte sie sich beim Wohnungsbau auf das damalige Hamburger Stadtgebiet, ehe sie Anfang der 1930er Jahre im damals noch preußischen Poppenbüttel mit einem Siedlungsbauvorhaben erstmals über die Stadtgrenzen hinaus expandierte.
Wichtige Großbauvorhaben, ausschließlich Ziegelbauten, waren in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in der Jarrestadt der Otto-Stolten-Hof und das Kranzhaus, in Eimsbüttel am Moorkamp, in Barmbek der Heinrich-Groß-Hof, in der Neustadt an der Wincklerstraße. In diesen Wohnbezirken richteten die Bombenangriffe der Operation Gomorrha große Schäden an, meist standen nur noch die Fassaden der Ziegelbauten.
Gegenwart
Um die Jahreswende 2018/2019 verfügt die Schiffszimmerer-Genossenschaft in Hamburg und Umgebung über etwa 9.000 Wohnungen sowie etwa 4.000 sonstige Objekte (Stellplätze, Garagen und etwa 100 Gewerbeeinheiten) in etwa 90 Wohnanlagen.
Die Vertreterversammlung hat 200 Mitglieder, die die Aufgaben der Selbstverwaltung wahrnehmen. Diese vertreten annähernd 15.000 Mitglieder.[2]
Quartiersentwicklung
Die Schiffszimmerer-Genossenschaft berücksichtigt bei ihren Neubauvorhaben die demografische Entwicklung der Gesellschaft. Wesentliche Bausteine ihres inklusiven Konzepts „Mehr Quartier“ sind Barrierearmut, ambulante Versorgungsdienste und freiwilliges Engagement. In ersten Quartieren hat die Schiffszimmerer-Genossenschaft für ihre Mitglieder neue Wohnformen, zum Beispiel eine Wohngemeinschaft für Menschen mit demenzieller Erkrankung, geschaffen.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Holger Martens: Geschichte und Potenzial der Selbsthilfe – Die Wohnungsbaugenossenschaften. 29. Oktober 2011. Abgerufen am 28. Juli 2016.
- Webseite der Genossenschaft
- Quartiersentwicklung. In: schiffszimmerer.de. Abgerufen am 16. April 2019.