Algol-Klasse
Die Algol-Klasse (auch Fast Sealift Ships) ist eine Klasse von acht dampfturbinengetriebenen Frachtschiffen des Military Sealift Command. Ursprünglich wurden die Schiffe als Containerschiffe der SL-7-Klasse für die Reederei Sea-Land Corporation gebaut. Sea-Land nahm die Schiffe 1972/73 in Betrieb und verkaufte alle acht Schiffe 1981/1982 nach kurzer Aufliegezeit an die US Navy. Die Containerschiffe des Typs SL-7 waren bei ihrem Bau die weltweit größten Containerschiffe und sind bis heute die schnellsten jemals gebauten Frachtschiffe.
Die Sea-Land Market | ||||||||||||
| ||||||||||||
| ||||||||||||
| ||||||||||||
| ||||||||||||
|
USNS Regulus | ||||||||
| ||||||||
|
Geschichte
Die SL-7-Schiffe wurden in den Jahren 1972/73 auf den Werften AG Weser in Bremen, Rotterdamsche Droogdok Maatschappij in Rotterdam und den Rheinstahl-Nordseewerken in Emden hergestellt. Mit ihrer Auslegung auf eine Geschwindigkeit von 33 Knoten waren sie um zehn bis fünfzehn Knoten schneller als alle anderen Schiffe und verkürzten den transatlantischen Containerverkehr damit auf einen Schlag um mehrere Tage. So wurden im ersten Betriebsjahr einige bis heute gültige Geschwindigkeitsrekorde für Frachtschiffe aufgestellt. Am bemerkenswertesten war in diesem Zusammenhang eine Atlantiküberquerung der Sea-Land Exchange im August 1973. Sie erreichte hierbei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,92 Knoten, was 0,97 Knoten unter der 1952er Rekordgeschwindigkeit der United States lag. Auch den bis heute gültigen Geschwindigkeitsrekord für Frachtschiffe auf dem Pazifik hält ein SL-7-Schiff, die Sea-Land Commerce. Danach stiegen die Brennstoffpreise im Zuge der Ölkrise, was den Betrieb der bei Volllast bis zu etwa 614 Tonnen pro Tag verbrauchenden Schiffe unwirtschaftlich machte. In den Folgejahren wurde die Geschwindigkeit daher stark gedrosselt, bis das Schiffsoktett 1981/82 schließlich an die US-Navy verkauft wurde. Für deren Zwecke als schnelle RoRo-Fahrzeugtransporter (T-AKR Class fast supply ships) wurden die Schiffe noch einmal umgebaut und sind bis heute Bestandteil der US-Navy (siehe z. B.: Altair (T-AKR 291)).
Um das nötige Kapital von rund 427 Millionen US-Dollar zum Bau der kostspieligen SL-7-Klasse aufzubringen, musste der Sea-Land Gründer Malcolm McLean 1969 einen großen Teil seiner Anteile an der Reederei an die R.J. Reynolds-Gruppe verkaufen.[1] Einige Jahre später zog er sich komplett aus der Reederei Sea-Land zurück, nicht ohne kurze Zeit später eine weitere Containerreederei zu führen.
Technik
Beim Bau waren die Schiffe der SL-7-Klasse für den Transport von 896 35-Fuß-Containern, einem damaligen Standardmaß von Sea-Land, und weiteren 400 TEUs, ausgelegt, was es den Mitbewerbern schwierig machte die Kalkulation Sea-Lands nachzuvollziehen. Sea-Land schwenkte allerdings binnen kurzem ebenfalls auf den Betrieb von 20- und 40-Fuß-Containern um.
Die Schiffe
Es wurden acht Schiffe für die Sea-Land Corporation gebaut.
- 27. September 1972, AG Weser, Baunummer 1382, Sea-Land Galloway.[2] Ab 1982: AKR-294 USNS Antares(T-AKR 294) und Umbau bei Avondale Shipyard, New Orleans, LA.[3]
- 4. Oktober 1972, Rotterdamsche Droogdok Maatschappij, Baunummer 330, Sea-Land McLean.[4] Ab 1982: AKR-293 USNS Capella und Umbau bei Pennsylvania Shipbuilding, Chester, PA[5]
- 30. März 1973, AG Weser, Baunummer 1383, Sea-Land Commerce[6]. Ab 1984: AKR-292 USNS Regulus und Umbau bei National Steel and Shipbuilding, San Diego, CA[7]
- 6. April 1973, Rheinstahl-Nordseewerke, Baunummer 430, Sea-Land Trade.[8] Ab 1982: AKR-288 USNS Bellatrix und Umbau bei National Steel and Shipbuilding, San Diego, CA[9]
- 7. Mai 1973, Rotterdamsche Droogdok Maatschappij, Baunummer 331, Sea-Land Exchange.[10] Ab 1982: AKR-287 USNS Algol und Umbau bei National Steel and Shipbuilding Company, San Diego, CA.[11]
- 17. September 1973, Rheinstahl-Nordseewerke, Baunummer 431, Sea-Land Finance.[12] Ab 1982: AKR-287 USNS Altair und Umbau bei Avondale Shipyard, New Orleans, LA.[13]
- 20. September 1973, AG Weser, Baunummer 1384, Sea-Land Market.[14] Ab 1982: AKR-290 USNS Pollux und Umbau bei Avondale Shipyards, New Orleans, LA[15]
- 4. Dezember 1973, Rotterdamsche Droogdok Maatschappij, Baunummer 332, Sea-Land Resource.[16] Ab 1983: AKR-289 USNS Denebola und Umbau bei Pennsylvania Shipbuilding, Chester, PA[17]
Weblinks
- U.S. Navy’s Military Sealift Command Fact Sheet (Memento vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive)
Fußnoten
- Brian J. Cudahy: Box boats – how container ships changed the world. Fordham University Press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2, S. 129.
- IMO 7226897
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- IMO 7223508
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- IMO 7302897
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- IMO 7236153
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- IMO 7303205
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
- IMO 7315571
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- IMO 7319632
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.
- IMO IMO 7325253
- Schiffsdaten auf Navysite.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.