Alfred Zweifel
Alfred Zweifel (* 1851[1]; † 1920) war ein Schweizer Unternehmer und Konsul von Spanien. Einige auch offizielle Quellen gaben ihm fälschlicherweise den Vornamen Albert.
Leben
Über Zweifels Herkunft und Familie ist nur bekannt, dass sie aus dem Kanton Glarus stammt.[2] Fassbar wird er mit Gründung der Malaga-Kellerei 1877[3] und 1889 mit dem Bau des Kellereigebäudes in Lenzburg, Kanton Aargau. Zu dieser Zeit bestanden bereits Kontakte zu den Bodegas Jiménez y Lamothe in Málaga, von wo er Malagaweine importierte. Seine Weine waren überregional gefragt, weil sie als besonders unverfälscht und authentisch galten. In der Apotheker-Zeitung von 1898 ist dazu eine ausführliche Würdigung erhalten geblieben.[4] Zweifel war verheiratet mit Bertha Luise Meier (1859–1930). Das Paar hatte zwei Söhne und zwei Töchter. Einer der Söhne war der Architekt Carl Zweifel, der u. a. durch den Bau der Pauluskirche in Luzern und seinen Schweizerbaukasten bekannt wurde.[2] Eine der Töchter war Miranda Ludwig-Zweifel (1890–1972),[5][6] die in ihren späten Jahren schriftstellerisch tätig wurde.
Zweifel wohnte ab 1896 in Lenzburg in der Villa Malaga in der Schützenmattstrasse nördlich der Altstadt, nur etwa 100 Meter von seinem Kellereigebäude entfernt. Dieses von 1840 stammende Wohngebäude wurde vom Badener Architekten Joseph Caspar Jeuch für Luise Meyer-Rohr erbaut. Zweifel hatte es zu seinen Zwecken umbauen und passend zu der aufwendigen Fassade am Firmensitz mit dem Schriftzug Villa Malaga versehen lassen. Am 19. April 1904 wurde Zweifel die Exequatur als Honorarkonsul Spaniens für den Konsularbezirk der Kantone Aargau und Solothurn erteilt.[7]
Kellerei-Gebäude
Das nahezu gleichzeitig mit den Gebäuden der Feldschlösschen-Brauerei in Rheinfelden in der Zeit des Historismus errichtete Kellerei-Gebäude gehörte zur Sonderbauform der Weinarchitektur, dem Anleihen des südspanischen Baustils nachweisbar ist. Als Firmensignet fungierten der Leuchtturm und die Bildmarke El Faro. Diese Vignette schmückte Werbeanzeigen, Flaschenetiketten und das Briefpapier.[8] Sie ist noch heute im Giebel auf der Gartenseite der Villa Malaga zu sehen.
Das Kellerei-Gebäude in der Niederlenzerstrasse 27 wurde 1983 unter Denkmalschutz gestellt, 1991 dann aber doch abgerissen.[9] Erhalten geblieben ist die nach Osten gerichtete, einstöckige Schaufassade mit üppigen, maurisch anmutenden Malereien und dem El-Faro-Signet im Rundgiebel.
Einzelnachweise
- womöglich am 26. Juli 1851: The Gruntz Family auf Genealogy.com.
- Nekrolog zu Carl Zweifel. In: Schweizerische Bauzeitung, Band 82, 1964, Heft 30, Seite 531
- Casa Málaga y Villa Málaga en Suiza. La mejor web sobre Málaga (span.).
- Malaga-Weine von Alfred Zweifel. In: Apotheker-Zeitung. Nr. 105, 13. Jahrgang, 1898, S. 908.
- Reiner Halder: Dornröschenschlaf. In: Lenzburger Bezirks-Anzeiger. 23. August 2012, S. 1.
- Landeskunde, Kantons- und Ortsgeschichte. In: Lenzburger Nekrologe 1973. S. 79, E-Periodica (PDF; 13,6 MB).
- Aus den Verhandlungen des Bundesrates. In: Bundesblatt. Nr. 16, 20. April 1904. Schweizerisches Bundesarchiv, S. 822 (PDF; 105 kB).
- «Gold» Malaga. Verkaufsprospekt der Alfred Zweifel Kellereien, Lenzburg.
- Reiner Halder: «Malaga», spanisches Flair prägt Lenzburg seit über 100 Jahren. In: Aargauer Zeitung. 25. Januar 2014.