Alfred Musil
Alfred Musil (* 10. August 1846 in Temeswar; † 1. Oktober 1924 in Brünn) war ein österreichischer Ingenieur und Professor für Maschinenbau an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn.
Leben
Alfred Musil wurde 1846 in Temeswar geboren. Seine Eltern waren der Regimentsarzt Matthias Musil und dessen Frau Aloisia, geborene Haglauer, aus Salzburg.[1] Bereits 1848 wurde der Vater nach Graz versetzt, wo Alfred Musil schließlich aufwuchs und auch von 1865 bis 1867 ein Studium zum Maschinenbauingenieur an der Technischen Hochschule Graz absolvierte. Danach ging Alfred Musil für zwei Jahre nach Troisdorf. Dort war er in der Maschinenfabrik der Friedrich-Wilhelms-Hütte als Konstrukteur beschäftigt. Von 1869 bis 1872 war er Assistent an der Technischen Hochschule Graz, anschließend technischer Inspektor der Dampfkessel-Untersuchungs- und Versicherungsgesellschaft in Brünn. Seit 1873 arbeitete er in Klagenfurt für die Hüttenberger Eisenwerks-Gesellschaft AG.
Im Jahr 1881, ein Jahr nach der Geburt des Sohnes und späteren Schriftstellers Robert (1880–1942), zog die Familie nach Komotau in Böhmen, wo Alfred Musil als Direktor für die Mechanische Lehrwerkstätte arbeitete. Nach einem erneuten Arbeitsplatzwechsel lebte die Familie ab 1882 in Steyr in Oberösterreich, wo Alfred Musil zum Leiter der Fachschule für Eisen- und Stahlindustrie berufen wurde. 1891 wurde Alfred Musil Professor für Maschinenbau an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn.
Am 22. Oktober 1917 wurde Professor Alfred Musil geadelt und durfte das Wappen seines bereits geadelten Bruders Rudolf Musil sowie das Prädikat Edler von führen. Der Titel war erblich und konnte auch vom Sohn geführt werden.
Im Jahr 1917 wurde Alfred Musil emeritiert, er lehrte aber weiterhin bis zu seinem Tode in den Fächern Maschinenelemente und Konstruieren.
Alfred Musil war seit dem 26. Oktober 1874 mit Hermine geb. Bergauer (* 18. Oktober 1853; † 24. Januar 1924), der Tochter des Eisenbahnpioniers Franz Xaver Bergauer, verheiratet.
Auszeichnungen
- 1889: Franz-Joseph-Orden
- 1908: Hofrat
Literatur
- Karl Corino: Robert Musil. Leben und Werk in Bildern und Texten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988, ISBN 3-498-00877-3, S. 20–21 (mit Foto) und S. 316.
- Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß: Musil, Alfred Edler von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 631 (Digitalisat). (dort Werkverzeichnis)
Einzelnachweise
- Nanao Hayasaka, Robert Musil und der genius loci (München 2011), S. 27