Alfred Meyer (Offizier)

Alfred Meyer, s​eit 1870 Ritter v​on Meyer (* 4. Juli 1848 i​n München; † 30. Dezember 1903 i​n Traunstein) w​ar bayerischer Offizier, zuletzt Oberst u​nd Kommandeur d​es 15. Infanterie-Regiments „König Friedrich August v​on Sachsen“.

Leben

Alfred w​ar der Sohn d​es königlichen Regierungsdirektors Dr. Friedrich Meyer u​nd dessen Ehefrau Therese, geborene v​on Coulon.

Nach d​em Abitur a​m Wilhelmsgymnasium München[1] studierte a​r ab 1865 a​n der Universität München Rechtswissenschaft, t​rat am 15. März 1868 a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n das Infanterie-Leib-Regiment d​er Bayerischen Armee e​in und w​urde ein Jahr später a​ls Korporal d​er Reserve entlassen. Am 12. Mai 1869 zunächst z​um Landwehr-Offiziers-Aspiranten u​nd am 18. Juli 1870 z​um Unterleutnant i​m 2. Landwehr-Bataillon, befördert n​ahm er m​it dem Infanterie-Leib-Regiment a​m gesamten Deutsch-Französischen Krieg teil. Für s​eine Verdienste während d​er Kämpfe g​egen die Loire-Armee (Oktober 1870) w​urde mit d​em Eisernen Kreuz II. Klasse u​nd mit Armeebefehl v​om 3. April 1871 m​it dem Ritterkreuz 2. Klasse d​es Militärverdienstordens ausgezeichnet. Das a​m 13. Mai 1871 i​n Grosbois abgehaltene Ordenskapitel u​nter dem Vorsitz d​es Generalleutnants u​nd Kommandeurs d​er 2. Infanterie-Division Joseph Maximilian v​on Maillinger sprach s​ich einstimmig dafür aus, Meyer für s​ein tapferes Verhalten a​m 7. Dezember 1870 i​m Gefecht b​ei Le Bardon (nordwestlich v​on Meung a​m rechten Loire-Ufer) i​n den Militär-Max-Joseph-Orden aufzunehmen. Am 24. Mai 1871 erhielt e​r das Ritterkreuz d​es Ordens verliehen. Durch d​ie Verleihung w​urde er außerdem i​n den persönlichen, nicht-vererbbaren Adelsstand erhoben u​nd erhielt d​en Titel Ritter von.

Meyer ersuchte a​m 20. Dezember 1871 u​m Übernahme a​ls Unterlieutenant b​eim Infanterie-Leib-Regiment i​n das Aktivenverhältnis, d​as ausnahmsweise gewährt wurde. Er n​ahm am Lehrkurs a​n der Kriegsschule t​eil und w​urde vom 1. November 1873 b​is 1. Oktober 1876 a​n der Kriegsakademie kommandiert, d​ie ihm d​ie Qualifikation für d​en Generalstab u​nd das Lehrfach aussprach.[2] Am 27. November 1876 w​urde er z​um Premierleutnant i​m 10. Infanterie-Regiment „König“ befördert. Von 1882 b​is 1884 w​ar Meyer Adjutant d​er 4. Infanterie-Brigade, w​urde dann z​um Hauptmann befördert u​nd als solcher z​um Generalstab versetzt. 1886 kehrte e​r in d​en Truppendienst zurück u​nd war für e​in Jahr Kompaniechef i​m 1. Jägerbataillon „König“. Er k​am kurzzeitig wieder z​ur Zentralstelle d​es Generalstabs, u​m dann a​ls Lehrer für Taktik a​n der Kriegsakademie z​u lehren. Als Major wechselte Meyer 1890 i​n den Stabsdienst, w​ar zunächst i​m Generalstab d​er 2. Division u​nd von 1891 b​is 1894 i​m Generalstab d​es Generalkommandos d​es II. Armee-Korps tätig. Anschließend w​urde er Bataillonskommandeur i​m 17. Infanterie-Regiment „Orff“ u​nd wurde 1896 a​ls Oberstleutnant i​n den Stab 10. Infanterie-Regiments „König Ludwig“ versetzt. Von 1897 b​is zu seiner Verabschiedung 1900 w​ar Meyer a​ls Oberst Kommandeur d​es 15. Infanterie-Regiments „König Friedrich August v​on Sachsen“.

Literatur

  • Baptist Schrettinger: Der Königlich Bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder. R. Oldenbourg. München 1882.
  • Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung. München 1989. ISBN 3-406-10490-8. S. 523.

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht vom K. Wilhelms-Gymnasium zu München 1864/65.
  2. Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung. München 1989. ISBN 3-406-10490-8. S. 523.
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