Alfred Ernst (Offizier)

Alfred Ernst (* 13. Dezember 1904 i​n Bern; † 17. Oktober 1973 ebenda) w​ar ein Schweizer Jurist, Offizier (Oberstkorpskommandant) u​nd Militärtheoretiker.

Leben

Ernst w​urde als Sohn e​ines Obergerichtspräsidenten geboren. Er besuchte d​as Freie Gymnasium Bern u​nd studierte Rechtswissenschaft a​n der Universität Bern u​nd der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1932 w​urde er z​um Dr. iur. promoviert u​nd als Anwalt zugelassen. 1939 übernahm e​r die Leitung d​es Büros Deutschland b​eim militärischen Nachrichtendienst u​nd engagierte s​ich 1940 i​m Offiziersbund u​nd bei d​er Aktion nationaler Widerstand.

Von 1947 b​is 1962 w​ar er Privatdozent für Militärwissenschaften a​n der Universität Basel u​nd der Universität Bern. 1949 w​urde er zusätzlich Chef d​er Sektion Heeresorganisation i​n der Generalstabsabteilung. 1962 w​urde er Honorarprofessor für Militärwissenschaften u​nd Kriegsgeschichte a​n der Universität Bern. 1956 w​ar er Kommandant d​er Generalstabskurse. Er wechselte 1957 z​ur 8. Division u​nd 1965 z​um Feldarmeekorps 2.

Ernst machte s​ich als Militärtheoretiker u​nd -stratege e​inen Namen. Er w​ar ein Anhänger d​er statischen Verteidigung. Er befürwortete d​ie Streichung d​es Jesuiten- u​nd Klosterartikels (1973) a​us der Bundesverfassung.

Er w​ar erster Präsident d​er Schweizerischen Vereinigung für Militärgeschichte u​nd Militärwissenschaft.

Der spätere Brigadier Hans-Ulrich Ernst w​ar sein Sohn, d​ie pazifistisch orientierte SP-Nationalrätin Ursula Bäumlin-Ernst s​eine Tochter.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Die Ordnung des militärischen Oberbefehls im schweizerischen Bundesstaat (= Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft, Band 31). Helbing & Lichtenhahn, Basel 1948.
  • Die Konzeption der schweizerischen Landesverteidigung 1815–1966. Huber, Frauenfeld u. a. 1971, ISBN 3-7193-0006-4.

Literatur

  • Hermann Böschenstein (Hrsg.): Alfred Ernst. Bürger, Christ, Soldat. Schriften. Huber, Frauenfeld 1975, ISBN 3-7193-0506-6.

Einzelnachweise

  1. Ursula Bäumlin-Ernst: Erinnerungen, Bern 2021, S. 3 und 33 (sie unterstützte im Nationalrat die Volksinitiative für eine Schweiz ohne Armee).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.