Alfred-Krupp-Denkmal (Krupp-Gussstahlfabrik)
Das Alfred-Krupp-Denkmal befand sich zwischen 1892 und 1945 am Eingang zur Krupp-Gussstahlfabrik im heutigen Westviertel der Stadt Essen und erinnerte an den Großindustriellen Alfred Krupp, der die von seinem Vater Friedrich Krupp gegründete Krupp-Gussstahlfabrik zum damals größten Industrieunternehmen Europas, der Friedrich Krupp AG, ausbaute, das 1999 in der heutigen ThyssenKrupp AG aufgegangen ist.
Die Alfred-Krupp-Statue wurde 1945 durch Fliegerbomben der Alliierten von ihrem Sockel gestürzt. Dieses Original wurde 1962 im Hügelpark aufgestellt und hier 1999 durch einen Nachguss ersetzt. Das Original befindet sich heute im Besitz des Ruhr Museums.
Geschichte
Das Denkmal ist nach dem Alfred-Krupp-Denkmal an der Marktkirche das zweite, das Alfred Krupp in ähnlicher Weise darstellt. Es stand vor der 8. Mechanischen Werkstatt, etwa dort, wo sich heute der äußere Treppenaufgang der zum Colosseum Theater umgebauten Halle befindet. Hier, an der Limbecker Chaussee (heute Altendorfer Straße), zwischen der 8. Mechanischen Werkstatt und dem Press- und Hammerwerk Ost, war der repräsentativ gestaltete Haupteingangsbereich zur Gussstahlfabrik, der sogenannten Krupp-Stadt, die damals eine deutlich größere Fläche einnahm, als die östlich angrenzende eigentliche Stadt Essen aufwies. Dieses Areal bildet grob das heutige Westviertel der Stadt Essen.
Das Alfred-Krupp-Denkmal wurde von der Belegschaft seines Unternehmens gestiftet und von den Münchner Bildhauern Alois Mayer und Josef Wilhelm Menges[1] geschaffen. 1892 wurde es von Werksangehörigen am Eingang zur Gussstahlfabrik enthüllt. Krupp ist in seinem für den Alltag bevorzugten Reitanzug dargestellt, da er in Essen vor allem hoch zu Pferd, den damaligen Feldweg zwischen seinem Wohnsitz Villa Hügel und der Gussstahlfabrik entlang reitend bekannt war. Das Denkmal zeigt seine linke Hand in die Hüfte gestellt, die rechte Hut, Handschuhe und Mantel haltend.
Die Bronze-Statue stand auf einem steinernen Sockel, auf dem Krupps Leitgedanke als Inschrift wiedergegeben war, den er 1873 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums seiner Übernahme der Leitung der Gussstahlfabrik von seiner Mutter Therese Krupp ersann:
„Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein, dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet.“
Rechts des Sockels befand sich die Figur einer Arbeiterwitwe, die mit ihrem Kind auf die soziale und menschliche Seite (Humanitas) des Unternehmens hinweisen sollte. Diese Frau hielt in ihrer rechten Hand einen Lorbeerzweig und eine Pergamentrolle, auf deren abgerolltem Blatt Goethes Worte standen:
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“
Links des Steinsockels saß die Bronzefigur eines Schmieds mit Eisenbahnrad und Kanonenrohr, der damit die Arbeit symbolisierte und die erfolgreichsten Produkte vorzeigte. Das gesamte Denkmal war von einer Einfriedung umgeben.
Als Dank für das Denkmal ließ Alfred Krupps Sohn Friedrich Alfred Krupp die Siedlung Altenhof für kruppsche Alte und Invaliden errichten.
Weblinks
Einzelnachweise
- Route der Industriekultur – Colosseum Theater (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive); abgerufen am 18. April 2013.