Alexandrine von Baden
Alexandrine von Baden (* 6. Dezember 1820 in Karlsruhe; † 20. Dezember 1904 auf Schloss Callenberg), mit vollem Namen Alexandrine Luise Amalie Friederike Elisabeth Sophie, war durch Heirat Landesherrin im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha und Schwägerin Queen Victorias.
Herkunft
Alexandrine wurde als älteste Tochter des Erbprinzen und späteren Großherzogs Leopold von Baden aus der morganatischen Linie des Hauses Baden und Prinzessin Sophie Wilhelmine von Holstein-Gottorp, Tochter des schwedischen Königs Gustav IV. Adolf, geboren.
Leben
Am 3. Mai 1842 heiratete sie in Karlsruhe den Erbprinzen und späteren Herzog Ernst II. aus der Coburger Dynastie, dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha. Die Ehe der beiden blieb kinderlos.
Ihr Ehemann, Herzog Ernst II., erlangte trotz seiner Popularität in der Bevölkerung nicht die Sympathie, die Herzogin Alexandrine entgegengebracht wurde. Sie unterstützte durch Zuwendungen viele gemeinnützige Einrichtungen, wie die Ernst-Stiftung für bedürftige Studierende und die Ernst-Alexandrinen-Witwenstiftung.
Auf Alexandrine geht das ehemalige Ernst-Alexandrinen-Volksbad in Coburg zurück, eins der ersten Volksbäder in einer deutschen Mittelstadt, wofür sie der Stadt 120.000 Mark vermachte und das drei Jahre nach ihrem Tod, im August 1907 eröffnet wurde. Auch ein Coburger Gymnasium trägt ihren Namen, das Gymnasium Alexandrinum. Es wurde von ihr als reine Mädchenschule begründet und durch die Alexandrinen-Schulstiftung gefördert. Sie ließ testamentarisch insgesamt 620.000 Mark aus ihrem Privatvermögen dem „Wohle des Volkes“ zugutekommen.
Herzogin Alexandrine engagierte sich im Rahmen des Roten Kreuzes bei der Verwundetenversorgung im Deutschen Krieg und im Deutsch-Französischen Krieg. Dafür wurde sie mit dem bayerischen Theresienorden und dem preußischen Louisenorden ausgezeichnet. 1862 erkrankte sie auf einer Ägyptenreise, es behandelte sie der Arzt Theodor Bilharz, der sich dabei selbst infizierte und starb.
Alexandrine ist die einzige Coburger Herzogin, der die Coburger Bürger ein Denkmal mit ihrer Büste errichteten. Die Brunnenanlage befindet sich vor dem erhaltenen Portikusbau des ehemaligen Volksbades.
Sie hat im Herzoglichen Mausoleum auf dem Coburger Friedhof am Glockenberg ihre letzte Ruhestätte.[1]
Ihre Privatbibliothek befindet sich seit 1954 in der Landesbibliothek Coburg.[2]
Vorfahren
Friedrich Erbprinz von Baden (1703–1732) | |||||||||||||
Karl Friedrich Großherzog von Baden (1728–1811) | |||||||||||||
Anna von Nassau-Dietz-Oranien (1710–1777) | |||||||||||||
Leopold Großherzog von Baden (1790–1852) | |||||||||||||
Freiherr Ludwig Heinrich Philipp Geyer von Geyersberg | |||||||||||||
Luise Karoline von Hochberg (1767–1820) | |||||||||||||
Maximiliana Christina, geb. Gräfin von Sponeck | |||||||||||||
Alexandrine von Baden | |||||||||||||
Gustav III. König von Schweden (1746–1792) | |||||||||||||
Gustav IV. Adolf König von Schweden (1778–1837) | |||||||||||||
Sophie von Dänemark (1746–1813) | |||||||||||||
Sophie von Schweden (1801–1865) | |||||||||||||
Karl Ludwig von Baden (1755–1801) | |||||||||||||
Friederike von Baden (1781–1826) | |||||||||||||
Amalie von Hessen-Darmstadt (1754–1832) | |||||||||||||
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- Harald Sandner: Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha 1826 bis 2001. Eine Dokumentation zum 175-jährigen Jubiläum des Stammhauses in Wort und Bild. Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2001, ISBN 3-00-008525-4, S. 321.
- Dagmar Jank: Bibliotheken von Frauen: ein Lexikon. Harrassowitz, Wiesbaden 2019 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen; 64), ISBN 9783447112000, S. 174.