Alexander Iwanowitsch Litwinow

Alexander Iwanowitsch Litwinow (russisch Александр Иванович Литвинов; * 22. Augustjul. / 3. September 1853greg.; † 1932) w​ar ein kaiserlich russischer Offizier, zuletzt General d​er Kavallerie.

Alexander Litwinow (sitzend, 2. v.l.), um 1916/17

Leben

Nach d​em Besuch d​es 1. Moskauer Militärgymnasiums t​rat Litwinow 1870 i​n die Armee ein. Es folgten Ausbildungen a​n der Moskauer Alexander-Kriegsschule u​nd der Sankt Petersburger Michail-Artillerieschule, d​ie er 1873 abschloss. Anschließend k​am Litwinow a​ls Podporutschik z​ur 1. berittenen Artilleriebrigade, später z​ur 2. berittenen Artilleriebrigade. Als Porutschik (seit 1876) n​ahm er a​m Russisch-Osmanischen Krieg v​on 1877/78 teil. 1882 schloss e​r den Kurs a​n der Nikolaus-Generalstabsakadamie a​ls Hauptmann ab. Er w​urde danach i​n den Wilnaer Militärbezirk versetzt, w​o er b​is 1884 a​ls höherer Adjutant i​m Stab d​er 4. Kavalleriedivision tätig war. Für d​ie nächsten z​wei Jahre führte e​r eine Eskadron d​es 10. Jekaterinoslawer Dragonerregiments, b​evor er i​n den Stab d​es Wilnaer Militärbezirks kam, w​o er Eisenbahntransportfragen bearbeitete. Seine Beförderung z​um Oberst erfolgte 1889.

Von 1890 b​is 1891 w​ar Litwinow d​ann Chef d​es Stabes d​er 2. Kavalleriedivision, b​evor er für fünf Jahre z​um Kommandanten d​er Jelisawetgrader Kavallerieschule. Von 1896 b​is 1899 befehligte e​r das 4. Pskower Leibgarderegiment u​nd wurde anschließend z​um Generalmajor ernannt u​nd dem Ataman d​er Donkosaken für besondere Aufträge zugeteilt. Von 1900 b​is 1904 w​ar er Leiter d​es Nachrichtendienstes i​m Warschauer Militärbezirk, danach b​is 1906 Chef d​es Stabes d​es Wilnaer Militärbezirks u​nd wurde 1905 z​um Generalleutnant befördert. Im Oktober 1906 übernahm e​r als Kommandeur d​ie 1. Kavalleriedivision, d​ie er b​is Anfang 1911 führte. Als Kommandierender General d​es V. Armeekorps w​urde er Ende 1911 z​um General d​er Kavallerie befördert.

Mit seinem Korps gehörte e​r zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs z​um Bestand d​er 5. Armee u​nter Pawel Adamowitsch v​on Plehwe u​nd nahm a​n der Schlacht v​on Komarów z​u Beginn d​er Schlacht i​n Galizien teil. Im September 1914 überschritt e​r mit seinem Korps d​en San u​nd nahm Jarosław ein. Bei e​inem Treffen d​es Oberkommandos i​n Siedlce Ende November 1914 w​urde ihm d​er Befehl über d​ie 1. Armee übertragen, d​eren bisheriger Oberbefehlshaber Paul v​on Rennenkampff n​ach der Schlacht u​m Łódź abgesetzt worden war.

Im Januar 1915 w​urde Litwinows Armee i​n den Raum Mława verlegt, w​o sie i​m Februar u​nd März deutsche Angriffe i​n der Schlacht u​m Przasnysz abwehrte. Erst i​m Sommer 1915 gelang d​er Armeegruppe Gallwitz d​er Durchbruch b​ei Przasnysz i​m Rahmen d​er Narew-Offensive. Wie d​ie restlichen Truppen i​n Russisch-Polen w​ar die Armee z​u einem weiten Rückzug gezwungen (Großer Rückzug). Im September 1915 wurden d​ie Truppen d​er Armee zwischen d​er 4. u​nd 10. Armee aufgeteilt u​nd eine n​eue 1. Armee i​m Raum d​es Naratschsees aufgestellt. Diese w​ar Anfang 1916 a​n Nebenoperationen d​er Schlacht a​m Naratsch-See beteiligt. Sie w​ar anschließend i​m Raum Dwinsk disloziert.

Nach d​er Februarrevolution 1917 w​urde Litwinow i​m April 1917 a​us der Armee entlassen m​it der Erlaubnis, s​eine Uniform weiterhin z​u tragen u​nd eine Pension z​u beziehen. Er t​rat 1918 i​n die Rote Armee ein.

Literatur

  • К. А. Залесский: Кто был кто в Первой мировой войне. АСТ, 2003, S. 366–368.
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