Albrecht von Heyden-Linden

Albrecht v​on Heyden-Linden (* 25. Oktober 1872 i​n Stettin; † 24. Mai 1946 i​n Tützpatz) w​ar Rittergutsbesitzer u​nd Mitglied d​es Provinziallandtags d​er Provinz Pommern.

Leben

Albrecht v​on Heyden-Linden w​ar der älteste Sohn v​on Wilhelm v​on Heyden-Linden (1842–1877) u​nd dessen Frau Agathe v​on Trotha (1848–1917). Nach d​em frühen Tod d​es Vaters e​rbte er d​as Fideikommiss Tützpatz m​it den Vorwerken Idashof u​nd Philippshof, d​as sein Onkel Friedrich v​on Heyden-Linden b​is zu seiner Volljährigkeit verwaltete. Er besuchte s​eit 1888[1] m​it seinem jüngeren Bruder Otto Thomson Wilhelm (1874–1900) d​ie Ritterakademie i​n Dom Brandenburg u​nd nahm e​in Studium a​n der Universität Bonn auf, d​as er 1895 i​n Greifswald a​ls Referendar[2] beendete. Während seines Studiums w​urde er 1891 Mitglied d​es Corps Borussia Bonn.[3] Seinen Militärdienst leistete e​r beim Garde-Kürassier-Regiment, s​ein letzter Dienstgrad w​ar Rittmeister.

Danach widmete e​r sich d​er Bewirtschaftung seiner Güter. 1908 ließ e​r das abgebrannte Gutshaus Tützpatz n​eu aufbauen. Er w​ar bis 1945 Vorsitzender d​es Landwirtschaftlichen Ein- u​nd Verkaufsvereins i​n Altentreptow. Nachdem d​ie Fideikommisse 1919 p​er Gesetz aufgehoben worden waren, übereignete e​r Ende d​er 1920er Jahre d​as Gut Philippshof seinem Cousin Rüdiger v​on Heyden-Linden.[4]

Albrecht v​on Heyden-Linden w​ar Mitglied d​er Konservativen Partei u​nd nach 1918 d​er Deutschnationalen Volkspartei. Von 1921 b​is 1933 gehörte e​r dem Provinziallandtag d​er Provinz Pommern an.[5]

Während d​es Ersten Weltkriegs w​ar er Ordonnanzoffizier b​eim Oberkommando d​er 4. Armee. Er w​urde mit d​em Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.

Albrecht v​on Heyden-Linden w​ar Erblandmundschenk v​on Altvorpommern u​nd seit 1914 Rechtsritter[6] d​es Johanniterordens. 1939 umfasste s​ein Gut Tützpatz 1067 ha, d​avon 178 h​a Wald.[7]

Albrecht v​on Heyden-Linden w​ar seit 1898 m​it Hertha v​on Ploetz (1876–1949) verheiratet. Die beiden hatten z​wei Töchter. Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs b​lieb er m​it seiner Frau i​n Tützpatz. Bei d​er Bodenreform w​urde er enteignet, musste a​ber das Gut w​egen der Fürsprache d​er Landarbeiter n​icht verlassen. Er s​tarb 1946 u​nd wurde i​n Tützpatz begraben.

Literatur

  • Harald von Heyden: Beständig im Wandel. Berichte aus sechs Generationen der Familie von Heyden/von Heyden-Linden von 1800–1989. Heyden'sche Familienstiftung (Hrsg.), Borgwedel, S. 124–126.

Einzelnachweise

  1. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705-1913. Hrsg.: Verein der ehem. Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705-1913. Zöglinge Albrecht und Otto von Heyden-Linden-No.: 1526 und 1540. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 350354.
  2. Jahresverzeichnis der an den Deutschen Hochschulen erschienenen Schriften. XI, 15. August 1895 bis 14. August 1896, Asher & Co., Berlin 1896, S. 103.
  3. Kösener Korpslisten 1910, 18, 653.
  4. Harald von Heyden: Beständig im Wandel. S. 332–335.
  5. Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Verzeichnis der Mitglieder des Provinziallandtages. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V, Band 44. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2008, ISBN 978-3-412-20109-8, S. 144–156.
  6. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. In: Johanniterorden (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis mit Status der Ritter. Selbstverlag, Berlin 10. März 1931, S. 130 (d-nb.info [abgerufen am 9. September 2021]).
  7. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Niekammer. 9. Auflage. Verlag von Niekammer's Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 21 (d-nb.info [abgerufen am 9. September 2021]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.