Albert Westerburg

Albert Daniel Ludwig Heinrich Lothar Westerburg (* 27. März 1846 i​n Kettenbach (Nassau); † 3. Juli 1903 i​n Bad Godesberg) w​ar ein deutscher Politiker, Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses u​nd Oberbürgermeister d​er Städte Hanau u​nd Kassel.

Leben

Westerburg w​urde 1846 i​n Kettenbach (Nassau) a​ls Sohn e​ines Pfarrers geboren u​nd studierte n​ach seinem Abitur Rechts- u​nd Staatswissenschaften i​n Heidelberg[1], Leipzig u​nd Berlin. Von 1872 b​is 1873 w​ar er Regierungsassessor i​m Justizministerium i​n Berlin, danach b​is 1885 Hilfs- u​nd Landrichter i​n Brilon u​nd Duisburg. Er w​urde Abgeordneter d​es Rheinischen Landtags für Barmen-Elberfeld (Deutsche Fortschrittspartei), v​on 1885 b​is 1887 Stadtrat i​n Frankfurt a​m Main u​nd von 1887 b​is 1893 Oberbürgermeister v​on Hanau, w​o er umfangreiche Sielarbeiten durchführen ließ u​nd den Bau d​es Hanauer Mainhafens vorbereitete. Am 28. Oktober 1892 f​and seine Wahl z​um Oberbürgermeister v​on Kassel statt. Als Kasseler Stadtoberhaupt w​urde er i​m Februar 1893 eingeführt.[2] Von 1893 b​is 1899 w​ar er Oberbürgermeister v​on Kassel. Er w​ar 1897 erster Träger d​er goldenen Amtskette d​er Stadt Kassel. Ab 1895 w​ar er Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses. Er w​ar Mitglied d​es Provinziallandtages d​er Provinz Hessen-Nassau u​nd von 1890 b​is 1900 Mitglied d​es Kommunallandtages Kassel. Als Oberbürgermeister w​ar er a​us gesundheitlichen Gründen z​um Ende seiner Amtszeit a​b 1898 eingeschränkt. Er b​lieb jedoch nominell b​is 1899 i​m Amt.[3]

Ehrungen

In Hanau u​nd Kassel wurden Straßen n​ach ihm benannt.

Schriften

  • Die Abweisung in angebrachter Art nach gemeinem und preußischem Rechte. Brilon 1874.
  • Zur Lehre von der Societät und von der communio incidens. In: Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts. Jg. 20=N.F. Jg. 5, 1876, S. 199–208.
  • Beiträge zur Lehre vom Urtheil. Zwei civilprozessualische Abhandlungen, Berlin 1880.
  • Ueber die rechtliche Natur der Frankfurter sogenannten Wallservitut. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Baurechts, Frankfurt am Main 1887.

Literatur

  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 235–236.
  • Jochen Lengemann: Bürgerrepräsentation und Stadtregierung in Kassel 1835–1996. Ein Handbuch (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, Band 60), Marburg 1996.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 408.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 234–235.
  • Thomas Ormond: Richterwürde und Regierungstreue. Dienstrecht, politische Betätigung und Disziplinierung der Richter in Preussen, Baden und Hessen 1866–1918. (= Studien zur europäischen Rechtsgeschichte. Bd. 65), Klostermann, Frankfurt am Main 1994.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Gustav Töpke (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Heidelberg, Teil 6, Heidelberg 1907, S. 496.
  2. Vgl. Thomas Klein (Hrsg.): Die Zeitungsberichte des Regierungspräsidenten in Kassel an seine Majestät 1867-1918 (=Quellen und Forschungen zur hess. Geschichte 95), Band 2, Darmstadt 1993, S. 527.
  3. Vgl. Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Band 75/76, 1964/65, S. 249.
VorgängerAmtNachfolger
Eduard RauchOberbürgermeister von Hanau
1887-1893
Eugen Gebeschus
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