Albert Stolz
Albert Stolz (* 19. November 1875 in Bozen, Österreich-Ungarn; † 8. Jänner 1947) war ein Südtiroler Öl- und Freskenmaler. Seine Brüder waren die Maler Ignaz Stolz (1868–1953) und Rudolf Stolz (1874–1960).
Leben
Stolz studierte von 1898 bis 1903 an der Wiener Akademie bei Alois Delug. Er widmete sich mit Vorliebe Darstellungen aus dem bäuerlichen Alltag, Tiroler Sagengestalten und nahm auch Aufträge für kirchliche und profane Wandbilder an. In den Jahren der faschistischen und nationalsozialistischen Diktatur nahm er an den „Gau-Kunstausstellungen Tirol-Vorarlberg“ in Innsbruck und an den regimenahen Kunstbiennalen in Bozen teil. Mehrere Arbeiten stehen auch im Kontext der Südtiroler Option und kreisen um das Motiv des Heimatverlusts.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Stolz den Vorsitz des 1946 gegründeten Südtiroler Künstlerbundes.
Werke (Auswahl)
- Fresken in der Pfarrkirche Biberwier
- Die apokalyptischen Reiter, 1926, Tempera auf Leinwand, Stadtmuseum Bozen
- Il duce, 1938, Ölbild, Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol
- Abschied von der Heimat, Öl auf Karton, 1940
- Sigmundskron mit dem Etschtal gegen Süden, 1942
Literatur
- Albert Stolz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 32: Stephens–Theodotos. E. A. Seemann, Leipzig 1938, S. 106–107.
- Albert Stolz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 369.
- Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Band 4. Wien 1974, S. 73.
- Carl Kraus, Hannes Obermair (Hrsg.): Mythen der Diktaturen. Kunst in Faschismus und Nationalsozialismus – Miti delle dittature. Arte nel fascismo e nazionalsocialismo. Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol, Dorf Tirol 2019, ISBN 978-88-95523-16-3, S. 64–65, 185, 211–212, 224–225, 256–257, 262–263.