Albert Schiffers
Hyazinth Hubert Albert Schiffers (* 5. August 1864 in Aachen; † 26. April 1940 ebenda) war ein deutscher Speditionsunternehmer und Präsident der IHK Aachen.
Leben und Wirken
Der Sohn des Spediteurs Carl Schiffers (1821–1891) und der Josefine Jungschläger (1823–1898) durchlief im väterlichen Betrieb eine Ausbildung zum Speditionskaufmann und übernahm das Unternehmen nach dem Tod des Vaters. Auf seine Gründungsinitiative hin fusionierten im Jahr 1898 die Speditionsfirmen Carl Schiffers, Charlier & Scheibler, Gebr. Heucken & Co., Charles Fischer und Lünenschloß zur „Speditions- und Lagerhaus Aktiengesellschaft“ (SPELAG) mit Hauptsitz an der Jülicherstraße im Industriegebiet Aachen-Nord. Schiffers übernahm nach der Fusion den Posten des neuen Generaldirektor der SPELAG. Zwei Jahre später integrierte er noch die Kölner Speditionsfirma Arthur Francken, wodurch Köln neben Aachen zur zweiten Hauptniederlassung wurde. Zweiggeschäfte errichtete er unter anderem in Rotterdam, Arnheim, Venlo, Oldenzaal, Zevenaar und Kaldenkirchen. Bis 1932 konnte Schiffers seinen Betrieb unabhängig auf dem Markt halten, dann wurden zunächst die Aktien durch die Firma Schenker & Co übernommen und schließlich fusionierten im Jahr 1936 beide Unternehmen, wobei die SPELAG als GmbH weitergeführt wurde[1].
Neben seinen hauptberuflichen Verpflichtungen war Schiffers von 1905 bis 1929 zunächst als Handelsrichter und später als Handelsgerichtsrat tätig. Darüber hinaus gehörte er seit 1908 dem Vorstand der IHK Aachen an und war seit 1924 Vizepräsident und von 1927 bis 1933 Präsident dieser Institution. Außerdem saß er von 1907 bis 1914 im Rat der Stadt Aachen und war Mitglied im Ausschuss der Deutschen Bank. Nach dem Ersten Weltkrieg, aus dem er mit dem EK II entlassen wurde, trat er sowohl dem Club Aachener Casino bei als auch der Erholungs-Gesellschaft Aachen 1837, die er mehrere Jahre lang als Präsident leitete. Darüber hinaus übernahm Schiffers 1925 das Ehrenamt des Vizekonsuls und später das des Honorarkonsuls von Finnland. Für seine vielfältigen Verdienste wurde er vor 1934 zum Ehrenbürger der RWTH Aachen ernannt[2].
Albert Schiffers war verheiratet mit Elisabeth Sinn (1875–1948), Tochter des Kaufmanns Franz Sinn.
Literatur und Quellen
- Eduard Arens, Wilhelm Leopold Janssen: Club Aachener Casino, neu hrsg. von Elisabeth Janssen und Felix Kuetgens, Druck Metz, Aachen 2. Aufl. 1964, S. 234
Einzelnachweise
- Aachener Speditions- und Lagerhaus Aktiengesellschaft auf Rheinische Industriekultur
- Ehrenbürger RWTH 1934/35