Albert Lichtblau

Albert Lichtblau (* 1954) i​st ein österreichischer Historiker. Er i​st Professor für Zeitgeschichte, Leiter d​es Fachbereichs Geschichte d​er Universität Salzburg u​nd stellvertretender Leiter d​es Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte d​er Universität Salzburg.[1]

Leben

Albert Lichtblau studierte a​n der Universität Wien Geschichte u​nd Politikwissenschaft. Er promovierte 1980 a​n der Universität Wien (Dr. phil.) m​it der Arbeit Anfänge kommunaler Wohnungspolitik i​n Wien v​on 1892–1919. 1992 habilitierte e​r sich a​n der Universität Salzburg m​it der Arbeit Sozialstruktur, soziale Spannung u​nd Antisemitismus: e​ine vergleichende Studie sozialer Trägerschichten d​er antisemitischen Bewegungen i​n Berlin u​nd Wien v​on der Emanzipation b​is zum Ersten Weltkrieg.

Von 1987 bis 1989 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU-Berlin. Danach wechselte er an die Universität Salzburg[2]. Bis 2003 war er als freier Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Juden in St. Pölten.[3][4] Dort war er u. a. am Buchprojekt Geschichte der Juden in Österreich beteiligt[5]. Er führte unter anderem im Rahmen des Projektes Survivors of the Shoah der Visual History Foundation zahlreiche Interviews[6].

Er i​st Mitinitiator v​on www.unitv.org.[7] Seine Forschungsschwerpunkte s​ind u. a. Migration, Rassismus, Erinnerungspolitik, Oral History u​nd Audiovisuelle Geschichte. Er i​st Gestalter mehrere Dokumentarfilme.[8]

Publikationen (Auswahl)

  • Leo Baeck Institute. Als hätten wir dazugehört: österreichisch-jüdische Lebensgeschichten aus der Habsburgermonarchie. Böhlau, Wien 1999, ISBN 3-205-98722-5.
  • Antisemitismus und soziale Spannung in Berlin und Wien 1867–1914. Metropol, Berlin 1994, ISBN 3-926893-18-4.
  • „Arisierungen“, beschlagnahmte Vermögen, Rückstellungen und Entschädigungen in Salzburg. Oldenbourg, Wien/München 2004, ISBN 3-7029-0522-7.
  • Wiener Wohnungspolitik 1892–1919. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1984, ISBN 3-900351-33-3.
  • Sabine Jahn (Hrsg.): „Wir wollten nur das Paradies auf Erden“: Die Erinnerungen einer jüdischen Kommunistin aus der Bukowina / Prive Friedjung (= Damit es nicht verlorengeht. Band 31). Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1995.
  • Die Debatten über die Ritualmordbeschuldigungen im österreichischen Abgeordnetenhaus am Ende des 19. Jahrhunderts. In: Rainer Erb (Hrsg.): Die Legende vom Ritualmord – Zur Geschichte der Blutbeschuldigung gegen Juden. (= Technische Universität Berlin: Zentrum für Antisemitismusforschung. Reihe Dokumente, Texte, Materialien. Band 6). Metropol, Berlin 1993, ISBN 3-926893-15-X, S. 267–293.

Einzelnachweise

  1. Albert Lichtblau auf der Website der Uni Salzburg
  2. http://cba.fro.at/109121
  3. Informationen zu Albert Lichtblau im Salzburgwiki
  4. http://members.magnet.at/injoest/deutsch/mitarbeiterinnen.html (Memento vom 9. Dezember 2003 im Internet Archive)
  5. http://members.magnet.at/injoest/deutsch/projekte/geschichte_austria.html (Memento vom 3. Februar 2004 im Internet Archive)
  6. http://www.zwangsarbeit-archiv.de/projekt/experteninterviews/lichtblau/index.html
  7. Über www.unitv.org
  8. Informationen auf der Website der Stadt Salzburg
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